Platte der Woche: Amenra – “De Doorn”
Inspiriert vom 100-jährigen Jubiläum des Endes des Ersten Weltkriegs entsteht ein Album, auf dem Amenra Verzweiflung und Depression in ein markerschüttendes Soundgebilde verwandeln – so intensiv, wie es neben den Belgiern wenige zu liefern imstande sind. Zwischen dräuenden Spoken-Word-Passagen, massiven Sound-Wällen und verletzten Urschreien erschaffen Amenra abermals ein kathartisches Meisterwerk. Sänger Colin H. van Eeckhout textet zwar erstmals in seiner Muttersprache Flämisch, die rohe Emotion in der Musik von Amenra ist aber universell verständlich.
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Album-Stream: Amenra – “De Doorn”
Lucy Dacus – “Home Video”
Die Singer/Songwriterin Lucy Dacus besingt mit “Home Video” vor allem ihre Jugend und beweist dabei wieder ihr Talent für scharfsinnige Songtexte. Mal emotional, mal mit Humor oder von dunklen Fantasien geprägt, paart sie die introspektiven Zeilen mit ruhigem Indierock und atmosphärischen Synthies, aber auch mit Fuzz-Momenten.
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Stöner – “Stoners Rule”
Wenn eine Band sich Stoner mit Umlaut nennt, ist klar worum es geht. Wenn dann noch die Wüstensöhne Nick Oliveri und Brant Bjork mit von der Partie sind, stehen die Zeichen endgültig auf staubigem, rumpelndem Sound im Stil von Kyuss und frühen Queens Of The Stone Age.
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Pom Pom Squad – “Death Of A Cheerleader”
Mia Berrin alias Pom Pom Squad weiß aus verschiedensten Popkultur-Einflüssen etwas ganz Eigenes zu schaffen. Mal sorgt sie mit ihrem explosiven Grunge und Sprechgesang für Riot-Grrrl-Atmosphäre oder säuselt sanfte Zeilen über Herzschmerz dahin, mit Soul-Melodien, die aus den 50ern stammen könnten. Und bleibt dabei stets selbstironisch.
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Modest Mouse – “The Golden Casket”
Das Alter und das Familienleben gehen auch an Isaac Brock nicht vorbei. Nach dem kommerziellen Höhenflug mit seiner Indierock-Band Modest Mouse, zeigen die sich nun gesetzter, melodischer, poppiger und besser gelaunt. Das ist nicht mehr ganz so ergreifend, die sommerliche Wärme tut dennoch gut.
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Peter Muffin Trio – “Stuttgart 21”
Das Peter Muffin Trio um Die Nervens Julian Knoth begeistert mit einem vielschichtigen Debüt. Rauer Post-Punk inklusive Noise-Elemente und dissonanter Bläser trifft auf Unsinnspoesie der besten Art: im NDW-Stil. Genauso gibt es Raum für melancholische Textzeilen und zurückgelehnte Akustik-Momente.
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The Murlocs – “Bittersweet Demons”
Das Klischee, dass aus dem sonnigen Australien nicht selten besonders sonnig klingende Musik entspringt, bewahrheitet sich zumindest auf “Bittersweet Demons”. Bis zur letzten Sekunde hüllen The Murlocs in ihren weichen Garagerock ein, mit Mundharmonika zwischen den Lippen und durchweg getragen vom melodischen Bass-Groove.
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