Platte der Woche: Quicksand – “Distant Populations”
Wir sind durch Technologie so sehr miteinander verbunden wie nie – und doch weit voneinander entfernt. Diesem Widerspruch gehen die Post-Hardcore-Helden Quicksand auf ihrem zweiten Album seit der Reunion nach. Am Sound von Walter Schreifels, Sergio Vega und Alan Cage ist allerdings nichts wiedersprüchlich. Dem gelingt das Kunststück, massiv nach den 90ern und doch aktuell zu klingen – Produzent Will Yip empfiehlt sich damit endgültig für die erste Liga. Mit rohen Riffs, melodischem Gesang, schonungslosen Texten und durchdachtem Songwriting zementieren Quicksand erneut ihren Status als vielseitige Genregrößen.
Album-Stream: Quicksand – “Distant Populations”
Joey Cape – “A Good Year To Forget”
So warm wie das folkige “A Good Year To Forget” auch klingen mag – Lagwagon-Frontmann Joey Cape verarbeitet auf seinem Soloalbum zahlreiche Schicksalsschläge. Ein Verlust, eine Trennung und die Rückkehr des über 50-Jährigen in sein Elternhaus während der Pandemie vertont er mit reduzierten Gitarrenklängen.
|>>> zur Review
Jeff Ament – “I Should Be Outside”
Auf seinem vierten Soloalbum entfernt sich der Pearl Jam-Bassist nicht weit vom Sound seiner Hauptband. Zwischen dem knackigen Post-Punk-Rocker “I Hear Ya” und dem bedächtigen “Lightmoves” zeigt sich das durch die Pandemie-Isolation in Montana inspirierte Album mit unterschiedlichen Alt-Rock-Soundtexturen abwechslungsreich.
The Killers – “Pressure Machine”
The Killers haben mit “Pressure Machine” erstmals ein Konzeptalbum geschaffen, das – ebenso ungewohnt für die Band – fast durchgehend ruhigere Töne anschlägt. Mithilfe von O-Tönen der Bürger:innen aus der kleinstädtischen Heimat von Brandon Flowers erzählen sie Geschichten über den Ort mit einem Bruce Springsteen-ähnlichen Sound.
Grace Vonderkuhn – “Pleasure Pain”
Grace Koon und ihre Band tauchen mit dem zweiten Album tief in einen 90er-Klangkosmos aus Grunge, Indie und Alternative Metal ein. “Pleasure Pain” erinnert in seinen sanften Momenten oft an The Cranberries. Dreckige Gitarren und Drums zerschneiden allerdings verlässlich jeden Anflug von Pop-Kitsch.
Wednesday – “Twin Plagues”
Mit ihrem dritten Album Twin Plagues”” zeigen sich die Alternativerocker Wednesday um Fronfrau Karly Hartzman abwechslungsreich. Noise- und Shoegaze-Wände mit heraus gerufenen Texten treffen auf Akustikballaden, eine Lap-Steel-Gitarre und dahin gesäuselte Melodien.
|>>> zur Review