Platte der Woche: Musa Dagh – “Musa Dagh”
Die Noise-Supergroup aus Beatsteaks-Schlagzeuger Thomas Götz, Ex-Blackmail-Sänger Aydo Abay und Harmful-Gitarrist Aren Emirze benannte sich nach einem Berg, der einer armenischen Widerstandsgruppe während des Völkermordes 1915 als Zufluchtsort diente. Als Musa Dagh stellen sie nun gemeinsam geladenes Zusammenspiel aus Drums und Riffs in den Vordergrund. Statt diese, wie bei den deutschen Genrevettern Dÿse, in wütender Euphorie ausufern zu lassen, schlägt die Band dank Abays melodischem Gesang Haken. Damit hält das Trio auch rythmische Überraschungen bereit, indem es zunächst vor sich hin swingt und dann in wildes Stakkato verfällt.
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Album-Stream: Musa Dagh – “Musa Dagh”
Black Label Society – “Doom Crew Inc.”
Black Label Society gestehen ihrem zweiten Gitarristen Dario Lorina noch mehr Soloparts zu. Das tut auch Wylde‘s Spiel gut: Der Sound wird noch abwechslungsreicher und stellenweise auch überraschend melancholisch. Auch mit “Doom Crew Inc.” setzen sie ihren Black-Sabbath-Gedächtnissound gewinnbringend fort.
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Helmet – “Live And Rare”
Helmet veröffentlichen das erste Livealbum der Bandgeschichte. Der Rückblick auf die frühen 90er-Jahre der Band sind zweigeteilt und stammen aus dem legendären CBGB-Club und vom Big Day Out Festival in Melbourne. Die bisweilen sperrigen, aber immer ernergiegeladenen Mitschnitte zeigen: Gut, dass die Band wieder da ist.
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The Ocean – “Phanerozoic Live”
Im Lockdown halten The Ocean ihre Fans mit zwei Streaming-Shows ihrer beiden “Phanerozoic”-Alben bei Laune. Die Energie und Sehnsucht kann man dabei deutlich spüren – auch auf dem jetzt veröffentlichen Livealbum der beiden Streams. Das Album dürfte dabei alte wie neue Fans der Berliner gleichermaßen begeistern.
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Oliver Earnest – “The Water Goes The Other Way”
Statt pathetischen Singer/Songwriter-Allüren das Ruder zu überlassen, seziert der reflektierte Stuttgarter Oliver Earnest autobiografische Erfahrungen mit wuchtigen Arrangements. Sein bandgetriebener Indierock stapelt Instumentenschichten übereinander und lässt das kleinste Zimmer nach halliger Konzertvenue klingen.
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Albert Luxus – “YinYin”
“YinYin” bedeutet Indie-Pop für die entschleunigte Morgenroutine oder schlaflose Nacht – dafür kleidet sich die Platte in einem Pyjama aus Synthiepads und schwingt sich manchmal die Indierock-Gitarre um. Zusammen mit kryptischen – und doch kritischen – deutschen Texten liegt das Kölner Duo Albert Luxus damit genau im Zeitgeist.
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Monosphere – “The Puppeteer”
Die Mainzer Prog-Metal-Band Monosphere trumpfen auf “The Puppeteer” mit harten Riffs und Double-Bass auf. Wer glaubt “das wars schon”, liegt weit daneben: Die Platte ist von vorne bis hinten durchkonzipiert, Rythmen- und Melodiewechsel sind in Mathcore-Manier durchgetaktet. Im Dreiteiler “I Am In Control” weichen die Growls sogar einer Pop-Performance.