Platte der Woche: Jack White – “Fear Of The Dawn”
Was soll man auch anderes von Berufsexzentriker und Blues-Chamäleon Jack White erwarten? Unter unlogischer wie genialer Genre-Fusion macht er es halt nicht. Selbst wenn der Ex-White Stripe der einzige Musiker ist, der auf “Fear Of The Dawn” zu hören ist, klingt es, als würden mindestens zehn Jack Whites sich wahlweise in einen Riff-Rausch spielen, dramatische Klagegesänge aufspannen oder sich HipHop- und Funk-Experimenten hingeben. Die kannte man zwar schon vorher von White, aber Q-Tip, der legendäre Produzent und MC von den nicht weniger legendären A Tribe Called Quest, durfte bisher nicht mitmischen. Kaum zu fassen, dass er mit “Entering Heaven Alive” überhaupt noch Puste für ein zweites Album dieses Jahr hat.
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Album-Stream: Jack White – “Fear Of The Dawn”
Wet Leg – “Wet Leg”
Einen waschechten Internethype mit Gitarrenmusik zu erspielen, ist 2022 mehr als beachtlich – auch für so eine junge Band wie Wet Leg. “Chaise Lounge” bleibt aber nicht ihr einziger Hit, stattdessen hat das Indie-Duo eine noch viel subtilere Platte produziert – voll von fiesem Humor.
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Papa Roach – “Ego Trip”
Hätte jemand gedacht, dass Papa Roach jemals ein Konzeptalbum machen? Auf “Ego Trip” vereinen die Nu Metaller zwar ihre Lieblingsdisziplinen Rap-Rock und 00er-Jahre-Emorock, verpassen diesen aber einen echten Spannungsbogen mit thematischem Unterboden um Selbst- und Vergnügungssucht.
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The Good The Bad And The Zugly – “Research And Destroy”
“What’s My Rage Again?”, “The PKA Took My Money Away” und allein der Albumtitel bieten zahlreiche Verweise auf die Musikgeschichte, anhand denen sich Ivar Nikolaisen, der auch bei Kvelertak singt, über ernste und weniger ernste Themen lustig macht. Dank des High-Energy-Scandi-Rocks seiner Band sitzen auch alle Pointen.
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The Linda Lindas – “Growing Up”
Spätestens seit ihrem viralen Song “Racist, Sexist Boy” gelten The Linda Lindas als Nachwuchshoffnung der Punkszene. Mit ihrem Debüt “Growing Up” liefert das Quartett lässige, knackige Hits und zelebriert leidenschaftlich und gekonnt die Attitüde der Riot-Grrrl-Ära.
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Incite – “Wake Up Dead”
Während die Hälfte der Songs auf “Wake Up Dead” aus neu aufgenommenen Stücken der vorherigen Platten besteht, zeigen die Thrash-Metaller Incite in der anderen Hälfte, dass sie weiterhin schnell, laut und kompromisslos sein können und mit Sicherheit auch wollen.
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Nyos – “Celebration”
Die unbestreitbare Synergie des Mathrock-Duos Nyos fließt auch weiterhin. Nun halten aber auch tanzbare Klänge Einzug in die effektreiche Klangkulissen, die am liebsten zwischen Sonic Youth und Battles die Hüfte schwingen – oder was auch immer man zu diesen hyperkativen Sounds macht.
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Die Arbeit – “Wandel”
Klassischen Post-Punk mit stoischen Drumbeats, schlängelnden Basslinien und nüchternem Gesang bringen Die Arbeit auf ihrem zeitlosen “Wandel” zusammen. Jeder Song auf dem von David Furrer produziertem Album steht dabei für sich und ist in sich abgeschlossen, trotzdem spürt man auch den größeren Zusammenhang.
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