Platte der Woche: Hooveriii – “A Round Of Applause”
Hoveriii aus Los Angeles haben ein Album gemacht, dem man die Zeitenwende der letzten zwei Jahre anhören kann. Nicht auf der reinen inhaltlichen Ebene, denn das Sextett hat sich dem neuen Lebenstempo angepasst. Das muss dabei allerdings keinesfalls die klassisch zurückgelehnte Haltung sein, auch auf “A Round Of Applause” experimentieren die Kalifornier mit Genres, Instrumentierungen und Stimmungen. Dabei lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf, was Frontmann Bert Hoover auch mal Songs über die spanische Inquisition oder die Langstreckenläufer in den peruanischen Anden schreiben lässt.
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Album-Stream: Hooveriii – “A Round Of Applause”
Jamie T – “The Theory Of Whatever”
Jamie T bleibt einer der vielseitigsten Künstler der UK-Indie-Szene. Auch auf “The Theory Of Whatever” schafft es der Brite, zahlreiche Genres und Strömungen zu verflechten, ohne ein klangliches Chaos entstehen zu lassen – außer vielleicht in “British Hell” in Anpsielung auf die Mistfits.
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Beach Rats – “Rat Beat”
Die Supergroup um Brian Baker und Co besinnt sich auf das, was sie am besten kann: Hardcore und Punk. Trotz der jahrzehntelangen Erfahrung hat das Debütalbum der Beach Rats eine frische DIY-Attitüde und überzeugt durch schnörkelloses Auftreten mit gewohnt rotzigen Gitarren und Shouts.
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Stick To Your Guns – “Spectre”
Stick To Your Guns haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten als feste Größe in der Hardcore-Szene etabliert. Mit ihrem siebten Studioalbum untermauern sie diesen Status, allerdings verlassen sie auch nur bedingt ihre Komfortzone. Das stört zwar nicht, trotzdem bleibt man gespannt auf das, was nach “Spectre” noch so kommen könnte.
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Cheerbleederz – “Even In Jest”
Cheerbleederz machen sich den Sound von Bands wie Snail Mail, Weakened Friends, Nervus oder Weezer zu eigen. Heraus kommt Indierock und Power Pop – mal mit hypnotisch-eingängigen Gitarren, mal mit melancholischem Wave, aber immer mit jeder Menge Biss.
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Dance Gavin Dance – “Jackpot Juicer”
Mit “Jackpot Juicer” und den darauf enthaltenen eingängigen Hooks, Double-Base-Drums, komplexen Gitarrenmelodien und harten Breakdowns ehren Dance Gavin Dance ihren kürzlich verstorbenen Bassisten Tim Feerick, der auf der Platte verewigt ist. Auch Sänger Tilian Pearson, von dem sich die Post-Hardcore-Band kürzlich trennte, ist noch zu hören.
Chaosbay – “2222”
Chaosbay wählen für ihr Konzeptalbum aus dem Lockdown eine völlig neue Grundausrichtung: Die Utopie. Auf “2222” hat sich die Welt zum Positiven gewandelt, Armut und Kriege sind bekämpft. Musikalisch liefern die Berliner dabei Pop, Prog und Metalcore, die sich zu einer knappen Dreiviertelstunde Euphorie bündeln.
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My Sleeping Karma – “Atma”
My Sleeping Karma setzen schon lange auf Instrumental-Musik zwischen sphärischem Stoner und Psych Rock. Auf “Atma” finden sie nun ihren emotionalen Höhepunkt und zeigen sich nach der Krebserkrankung ihres Schlagzeugers Steffen Weigand von einer besonders melancholischen und niedergeschlagenen Seite.
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Ithaca – “They Fear Us”
Knallende Blastbeats, harte Maschinengewehr-Riffs und brutale Screams treffen auf “They Fear Us” immer wieder auf schöne Melodiebögen und ungeahnte Zärtlichkeit. Inhaltlich rechnet die Hardcore-Band mit Selbsthass, und Menschen die diesen verursachen, ab.
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Dune Rats- “Real Rare Whale”
Auch wenn sie mittlerweile wie in “What A Memorable Night” mit dem Kurzzeitgedächtnis in Folge ihres Konsums kämpfen, haben die Punk-Partykönige Dune Rats noch längst nicht ausgefeiert. Ihr viertes Album ist demnach wieder vollgepackt mit unsinnigen und einprägsame Party-Hymnen zwischen Garage, Pop-Punk und dem Kater am Strand, aber auch den guten alten Herzschmerz lassen die Australier nicht aus. Wunderbar erfrischend, authentisch und perfekt für den Spätsommer.
Spotify-Playlist: Draußen! Die Alben der Woche