Platte der Woche: Russian Circles – “Gnosis”
Auf “Gnosis” zeigen sich die Russian Circles von ihrer bisher dunkelsten Seite – auch wenn man dachte, die wäre schon bekannt. Bedingt durch den Songwriting-Prozess auf Distanz wirkt das Album fokussierter und geht an die jeweiligen Genregrenzen und darüber hinaus. “Gnosis” geht mit ruhigen Momenten sehr sparsam um, teilweise zeigt das Trio maximal brachiale Soundwände und drückende Riffs. Der Albumtitel lässt auf religiöse, spirituelle und magische Einflüsse schließen – der krachende und instrumentale Post-Metal von Russian Circles erinnert dabei aber vor allem an die Offenbarung.
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Album-Stream: Russian Circles – “Gnosis”
Love A – “Meisenstaat”
Love A kehren mit “Meisenstaat” zur Düsternis und Melancholie zurück. Trotz Abgesang auf die Menschheit schafft es die Band allerdings auch, der Dystopie nicht das gesamte Feld zu überlassen. Dabei werden sie vom gewohnten Mix aus pulsierendem Post-Punk und treibenden Indie beflügelt ohne zu sehr auf Konfrontation zu gehen.
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Motorpsycho – “Ancient Astronauts”
Alle auf “Ancient Astronauts” enthaltenen Songs, ausgenommen den Opener “The Ladder”, wurden für einen noch nicht gedrehten Film eines norwegischen Theaterensembles geschrieben, für das Motorpsycho Prog Rock mit krummen Takten, durchdrehenden Rhythmusgruppen und Analogsynthies erschaffen haben.
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The Chats – “Get Fucked”
“Get Fucked” erfüllt alle Erwartungen, die man an ein The Chats-Album haben kann: schnell, deftig und ein wenig asozial. Trotzdem kann man ihnen keinesfalls die Qualität absprechen, im Gegenteil: Die Australier liefern sauberes Songwriting zwischen Street Punk und Hardcore, Pub Rock und AC/DC, das auch auf gesellschaftliche Probleme blickt und den Finger in die Wunde legen kann.
The Mountain Goats – “Bleed Out”
Mit ihrem Wechsel hin zur Produzentin Alicia Bognanno (Bully) klingen die Mountain Goats jünger denn je und erinnern teilweise an die Indierocker Superchunk. Beim Schreiben von “Bleed Out” ließ sich Frontmann John Darnielle von den verschiedensten Actionfilmen inspirieren.
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Life – “North East Coastal Town”
Life widmen ihre neue Platte ihrem Heimatort Hull – einer Industriehafenstadt im chronisch abgehängten Norden Englands. Dabei erzählen sie, verpackt in mit Indie- und Noise-Elementen ausgeschmückten Post-Punk, Geschichten über Liebe, alltäglichen Horror oder übermäßigen Konsum.
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Spielbergs – “Vestli”
Auf “Vestli” befreit sich das Trio von ihrer teils traumatischen Vergangenheit in einem Vorstadtbezirk Oslos. Während es inhaltlich darum geht, keinen Ausweg mehr zu finden, preschen Spielbergs musikalisch mit fuzzy Indierock gespickt mit einer Menge Rückkopplungen und Keyboards nach vorn.
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Clamm – “Care”
Das australische Trio kämpft sich auch auf seinem zweiten Album durch eine erdrückende Welt auf der Suche nach einem gehaltvollen Leben. Dabei suchen Clamm vor allem Gemeinschaft und Kreativität, trotz dunklerer Elemente. Mit Bassistin Maisie Everett wird das Soundbild der Band deutlich intensiver und besticht durch erfrischenden Post-Punk.
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Thick – “Happy Now”
Auf “Happy Now” finden sich eine Menge Hymnen für Außenseiter:innen, die mal mit Verzweiflung, mal mit unbeschwerter Punk-Textur oder mit Fuzz Riffs und Kopfstimme daherkommen. In ihren LoFi-Tracks wechselt sich das New Yorker Trio beim Gesang ebenfalls gerne ab.
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