Platte der Woche: The Beths – “Expert In A Dying Field”
The Beths produzieren brillante Sommerplatten für melancholische Gemüter am laufenden Band. Ihre dritte, “Expert In A Dying Field”, ist wahrscheinlich ihre nachhaltigste bislang. Es ist die Kombination aus klugen Beobachtungen, Post-Hardcore-Groove und eingängigen, aber nie plumpen Power-Pop-Melodien, mit denen sich die Neuseeländer:innen angenehm von Kolleg:innen wie Remember Sports oder Illuminati Hotties abheben. Und auch dieses Mal sind die durchdachteren Gitarren-Arrangements zum Dahinschmelzen, auch wenn der Sommer sich schon verabschiedet.
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Album-Stream: The Beths – “Expert In A Dying Field”
The Mars Volta – “The Mars Volta”
The Mars Volta veröffentlichen nach der Bandpause ihre angedrohte Pop-Platte. Die klingt mehr nach Reinkarnation als nach richtigem Comeback, denn in dem krautigem Soul und verqueren Pop ist von proggigen Klassikern wie “De-Loused In The Comatorium” nicht mehr viel zu erkennen. Zumindest fraglich, wie viele Fans bei der neuen Ausrichtung noch mitgehen.
The Black Angeles – “Wilderness Of Mirrors”
Atmosphärische Psych-Kulissen sind auch auf “Wilderness Of Mirrors” die Spezialität von The Black Angeles. Mit 15 multidimensionalen, ausufernden und auch mal etwas anstrengenden Songs orchestrieren die Texaner ihre Eindrücke in der sich verschärfenden Klimakrise. Spoiler: Closer “Suffocation” lässt die Dunkelheit gewinnen.
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Clutch – “Sunrise On Slaughter Beach”
Alles beim alten in Germantown, Maryland. Clutch bleiben auch auf ihrem 13. Album ganz sie selbst und tun, was sie nunmal tun: organischer Heavy Rock mit ordentlich Groove. Weil mit Roots-Rock- und Italo-Western-Anspielungen zumindest an ein paar Stellschrauben gedreht wird, klingt “Sunrise On Slaughter Beach” deeper als bisher.
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Death Cab For Cutie – “Asphalt Meadows”
Zurück zu alter Stärke! Auf ihrem 10. Album vollführen Death Cab For Cutie den Drahtseilakt zwischen Pop-Appeal und Experimentierfreude. Dafür lassen sie auch mal den Lärm sprechen und “Roman Candles” klingt so verzerrt und angriffslustig wie schon lange nicht mehr. Und doch ist “Asphalt Meadows”“Asphalt Meadows” geschmeidig genug.
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No Age – “People Helping People”
Auch No Age finden Gefallen am Experimentieren. Na gut, dass das LoFi-Duo bestehend aus Randy Randall und Dean Spunt ihren Noise-Punk-Hybdriden gerne mal in verschrobenen Avantgarde taucht, sollte für Fans weniger überraschend sein, aber auf “People Helping People” wirken sie mit Kraut-Spielereien und Ambient verschrobener denn je.
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Behemoth – “Opvs Contra Natvram”
Um Blasphemie massentauglich zu machen braucht man Behemoth. Das polnische Trio, um Sänger Nergal, streift sich wieder die Kutten über und schreit ihre Wut ungebremst hinaus. Auf ihrem 12. Album “Opvs Contra Natvram” verbrennen Behemoth mal wieder Kirchen mittels bombastischem Death-Metal.
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Suede – “Autofiction”
Im Vergleich zum Vorgänger “The Blue Hour” (2018) stellen Suede ihr Punk-Album vor. Naja, das kann man zumindest so im Kontext der balladesken Vorgänger-Platten verstehen. “Autofiction” ist nämlich lauter, direkter und präsentiert die Briten wieder richtig mitreißend.
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Starcrawler – “She Said”
Mittlweile zu fünft mausern sich Starcrawler um Frontfrau Arrow De Wilde zu einer modernen Version der LA-Punk-Legenden X. Modern heißt in dem Fall, dass sie statt zackigem Punkrock, eingängigen Garage Rock mit Grunge-Dystopien, Indie-Gitarren und Hangover-Stimmung zu ernsthaften Hits wie “She Said” und “Roadkill” gewinnbringend zu verzahnen.
The Murlocs – “Rapscallion”
The Murlocs um King-Gizzard-Mitglied Ambrose Kenny-Smith kündigten es schon an, der Nachfolger von “Bittersweet Demons” soll wieder rockiger werden. Und so drehen sie auf “Rapscallion” auch wieder auf: griffiger 60s-Psych und Garage mit ordentlich Fuzz sowie keifenden Gitarren, statt wehmütigem Psych-Pop und goldenen Glam-Hymnen. Willkommen zurück!