Platte der Woche: Slipknot – “The End, So Far”
“The End, So Far” – schon der Albumtitel klingt nach jener vorläufigen Karrierebilanz, die dieses Werk ja tatsächlich darstellt: Slipknot trennen sich nach vielen produktiven Jahren von ihrem Label Roadrunner, fahren zum Abschied aber noch einmal alles auf, wofür man sie mit den Jahren kennen und lieben gelernt hat: modernen Metal wie auf dem Vorgänger “We Are Not Your Kind” (2019), den rasenden Blastbeat-Zorn von “Iowa” (2001), aber auch die melodische Tiefe und progressive Klangforschernatur von “Vol. 3: (The Subliminal Verses)” (2004).
|>>> zur Review
Album-Stream: Slipknot – “The End, So Far”
Pixies – “Doggerel”
Die vierte Pixies-Platte seit der Reunion konzentriert sich zunächst auf die Trademarks der Band, um dann in alle Richtungen auszuschwärmen: Roadmovie-Flair, Indie-Americana, Anlehnungen an Frank Blacks Solowerk “Teenager of The Year” (1994) und orchestrale Britpop-Anklänge formen das beste Album der zweiten Karrierephase.
|>>> zur Review
Off! – “Free LSD”
Die Supergroup um Ex-Black Flag-Sänger Keith Morris kennt man eigentlich für knüppeldicken 90-Sekunden-Hardcore kalifornischer Prägung, hier probieren sie mal was anderes: Die Punk- und Thrash-Riffs der Band prallen auf irrwitzige Free-Jazz-Attacken. Ein tolles Sound-Inferno.
|>>> zur Review
Björk – “Fossora”
Nach dem elektronischeren Sound des erotisch aufgeladenen Vorgängers “Utopia” (2017) klingt Björks neues Album mit einem stärkeren Fokus auf Holzbläser ruhiger, geerdeter. Das passt zum Thema: Der Tod ihrer Mutter und die Pandemie inspirieren die Isländerin zu einer Auseinandersetzung mit Herkunft, Familie und Endlichkeit.
|>>> zur Review
Dropkick Murphys – “This Machine Still Kills Fascists”
Eine überraschende Paarung: Die Irish-Folk-Punks von der US-Ostküste interpretieren auf ihrem neuen Album ungenutzte Texte von Folk-Ikone und Arbeiterklasse-Vorkämpfer Woody Guthrie. Die elektrischen Instrumente bleiben dafür im Schrank, stattdessen erwecken Akustikgitarre, Mundharmonika und Co. die Poesie des linken Liedermachers zum Leben.
|>>> zur Review
Yeah Yeah Yeahs – “Cool It Down”
Das Comeback der Yeah Yeah Yeahs nach neun Jahren Albumpause knüpft nahtlos an das frühere Schaffen der New Yorker Band um Frontfrau Karen O an. Nur ein bisschen herbstlicher, nostalgischer und bodenständiger, sprich: gereifter. Ein paar frische Akzente hätten es dennoch sein dürfen.
|>>> zur Review
Titus Andronicus – “The Will To Live”
Eine “Best-of nur mit neuen Songs” und gleichzeitig eine große Erzählung sollte “The Will To Live” werden. Das ist Titus Andronicus geglückt: Zwischen Americana, Classic Rock, Reminiszenzen an Grunge und Punk, Indie und Heartland Rock enspinnt sich ein eklektizistisches Album.
|>>> zur Review
Pulled Apart By Horses – “Reality Cheques”
Nachdem Leadgitarrist James Brown die Band aus dem englischen Leeds dieses Jahr verlassen hat, zeigt sich das verbleibende Trio revitalisiert: Mit Punk, Grunge und Garage-Rock rennen Pulled Apart By Horses mit jugendlichem Trotz gegen Ungerechtigkeiten an, roher und reduzierter klingen sie dabei. Das tut ihnen hörbar gut.
|>>> zur Review
Lambchop – “The Bible”
Schon länger gehört der Vocoder zum Standard-Repertoire von Lambchop-Kopf Kurt Wagner, hier vermählt die Band ihren Country-Rock nun noch mehr mit Jazz, Soul und Electronica. Ein Album, das Klassik und Moderne zusammenbringt und es nur selten mit seinem Faible für Elektronisches übertreibt.
|>>> zur Review
Sebastian Madsen – “Ein bisschen Seele”
“Ein bisschen Seele” ist eines dieser Pandemie-Alben, von denen vermutlich noch ein paar ins Haus stehen: In der Einsamkeit des Wendlandes wandte sich Madsen-Frontmann Sebastian Madsen dem Soul zu – und überträgt erfolgreich den für ihn typischen Weltschmerz und sein Pop-Talent auf das Genre.
|>>> zur Review
2nd Grade – “Easy Listening”
Dieses Mal klingt der nostalgische und fuzzige Power Pop der Band um Frontmann Pete Gill etwas dichter produziert, aber auch harmloser – der Titel “Easy Listening” ist oft Programm. Ein Beach Boys– und Beatles-Hommage-Songtitel wie “Wouldn’t It Be Nice To Let It Be” ist folgerichtig, löst aber sein Versprechen musikalisch nicht ganz ein.
|>>> zur Review
Ekkstacy – “Misery”
Sehr gekonnt emuliert der 20-jährige Kanadier den Wave- Post-Punk- und Synth-Pop-Sound der 80er, tränkt die wattigen Gitarren und das autoritäre Schlagzeug mit einer erhabenen Traurigkeit. Dabei fügt er dem Alten immer auch Neues hinzu, “Misery” zeichnet sich am Ende aber vor allem durch seine einheitliche Atmosphäre aus.
|>>> zur Review
1000 Robota – “3/3”
Vor fast 15 Jahren waren 1000 Robota zwischen (Post-)Punk und Indierock sowas wie die neuen Tocotronic, ein Sprachrohr einer jungen Musikergeneration. Nach langer Pause sind sie mit einem dritten Album wieder da, das voll ist von assoziativen, noch immer anklagenden Texten.
|>>> zur Review