Platte der Woche: Ef – “We Salute You, You And You!”
Nach neun Jahren Pause kehren die schwedischen Post-Rocker Ef mit ihrem siebten Album in alter Stärke zurück. Die Göteborger widmenten sich zwar seit 2006 ihren orchestralen Kompositionen, zerbrechlichen Gesangseinlagen und lauten Ausbrüchen, konnten aber nie davon leben. Aufgrund familiärer Verpflichtungen und ihrer Jobs pausierten die Mitglieder seit 2013 größtenteils. Wie bei vielen Bands beschwerte die Pandemie der Band wieder mehr Zeit und Muse als Ef weiterzumachen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: “We Salute You, You And You!” fährt mit Streichern, Blasinstrumenten und Piano groß auf. Und mit dem jazzigen “Chambers” präsentieren die Schweden ihr vielseitigstes Stück bislang.
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Album-Stream: Ef – “We Salute You, You And You!”
PJ Harvey – “B-Sides, Demos And Rarities”
Komplettist:innen reiben sich schon die Hände: Nachdem Alternative-Heldin PJ Harvey alle ihre Alben neu aufgelegt und mit bisher unveröffentlichten Demos verbunden hatte, folgt mit “B-Sides, Demos And Rarities” zum Abschluss dieses Projekts nochmal eine besonders üppige Songsammlung. Sie enthält 59 Tracks, von denen viele bisher weder digital noch physisch erhältlich waren, und eine Handvoll davon bislang sogar noch nicht veröffentlicht wurden.
Spoon – “Lucifer On The Moon”
Nachdem sie mit dem Teufel auf der Couch gechillt haben, schießen Spoon den Leibhaftigen nun auch noch zum Mond. In den schwerelosen Sphären des Remix-Albums “Lucifer On The Moon” wabern die von Dub-Ikone Adrian Sherwood überarbeiten Songs von “Lucifer On The Sofa” irgendwo zwischen Primal Scream, Damon Albarn und David Bowie.
Phoenix – “Alpha Zulu”
Mit House-Elementen liefern Phoenix auf “Alpha Zulu” eine Hommage an ihren verstorbenen Produzenten und Freund Philippe Zdar (Cassius). Währenddessen schwanken die Franzosen zwischen tanzbarem Indiepop und schwelgerischer Melancholie – es bleibt aber die Frage, ob dieses Konzept noch zeitgemäß ist.
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The Blue Stones – “Pretty Monster”
Die neue Marschrichtung von The Blue Stones ist klar: Weg vom traditionellen Bluesrock und hin zu Alternative-Hits mit Tiefgang. Der Fokus liegt auf der Hook und die Fuzz-Regler wird nur noch selten aufgedreht, doch dabei rum kommt dennoch ein durchgängiger Groove, der bekannte Strukturen ausreizt und immer tanzbar bleibt.
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Pohgoh – “Du und ich”
Pohgoh hauen uns mal wieder die volle Ladung leichtfüßigen Emo-Power-Pop um die Ohren. “Du und ich” fokussiert sich aufs Wesentliche und überzeugt mit starken Hooks und melancholischen Zwischentönen. Große Sprünge oder Experimente darf man dabei allerdings auch nach 25 Jahren Bandgeschichte nicht erwarten.
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Magnolia Park – “Baku’s Revenge”
Magnolia Park versuchen sich auf “Baku’s Revenge” von dem Image einer TiktTok-Band zu lösen und liefern uns: astreinen Pop-Punk. Auf elf Tracks wird das reproduziert, was in den frühen 2000ern schon bei Sum 41 und seit dem letzten Hype auch bei Machine Gun Kelly funktionierte. Was als Endprodukt dabei rumkommt, ist ein ungestümes und massentaugliches Album, dem es an einigen Stellen an Inspiration fehlt.
Lobby Boy – “Autobahngold”
Irgendwo zwischen DAF und Kraftwerk erschafft das Dortmunder-Duo Lobby Boy auf “Autobahngold” gnadenlose Ohrwürmer, die auch textlich ziemlich cool daherkommen. Die wiederholen sich zwar einmal zu oft, aber mit ihrem NDW-Charme und Rock-Attitüde haben sie immerhin ein Debüt mit Seltenheitswert geschaffen.
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