Platte der Woche: Shitney Beers – “This Is Pop”
Ihr zweites Album ist klare Ansage und ironische Hochstapelei zugleich: Maxi Haug, aka Shitney Beers, spielt sich durch den Collegerock der frühen 90er, lässt die grungige Riot-Grrrl-Attitüde wieder aufleben und verliert sich mal im melodischen Indie-Folk à la Phoebe Bridgers oder Girl In Red, bevor sie sich dann doch an den titelgebenden Pop rantraut. Den Höhepunkt erreicht Haug mit dem beschwingten “Peaches Style” – der Hommage an ihr gleichnamiges kanadisches Vorbild im Song. Ist das wirklich Pop? Egal! Shitney Beers’ entschieden unentschiedene Interpretation davon macht einfach Spaß!
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Album-Stream: Shitney Beers – “This Is Pop”
Crosses () – “Permanent.Radiant”
Obwohl Crosses () nur noch als Duo unterwegs sind, haben sie nichts von der einnehmenden Atmosphäre verloren, die sie auf ihrer bislang letzten Veröffentlichung bereits vor acht Jahren aufgebaut haben. Zwischen den breiten Bässen und unruhigen Synthies fliegt Chino Morenos prägende Stimme über die theatralischen Elektro-Rock-Tracks. Sich diesem Epos zu entreißen, ist schwerer als gedacht.
Vandermeer – “Grand Bruit”
Mit “Grand Bruit” haben Vandermeer ihrem verträumten Shoegaze-Sound noch mehrere treibende Elemente beigefügt. So ist das Album eher geprägt von intensiven Alternative-Rock als von Pop. Der wurde wiederum nicht komplett verbannt, sondern kleidet die Noise-Anteile in ein bedrohliches Gewand.
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Bunsenburner – “Poise”
Statt auf lange Produktionszeiten zu setzen, schlossen sich Bunsenburner für “Poise” drei Tage lang im Studio ein und spielten ihr Album aus dem Stegreif ein. Dabei entstanden sind elf experimentelle Instrumental-Tracks zwischen Stoner, Doom und Psychedelic Rock, die sich düster durch hämmernde Rhythmen und hypnotisierende Melodien auszeichnen. Wer genau hinhört wird von Free-Jazz-Elementen überrascht, die sich organisch in das Gesamtbild einfügen.
We Were Promised Jetpacks – “A Complete One-Eighty” (EP)
We Were Promised Jetpacks haben sich die vier eingängigsten Songs ihres neuen Albums “Enjoy The View” ein Jahr nach Veröffentlichung noch einmal geschnappt, um ihnen einen neuen Anstrich zu verpassen. Dabei nehmen sie den Songs auch etwas Wind aus den Segeln und liefern sphärische Songs mit balladesker Dream-Pop-Attitüde. Es scheint als würden die Schotten dem Indie-Rock endgültig den Rücken zukehren.