Pokey LaFarge – “Pokey LaFarge”
Pokey LaFarge spielt eine dermaßen authentische Mischung aus Jazz, Ragtime und dem Swing der 20er-Jahre, dass seine Version des “Lovesick Blues” ihren Weg auf den Soundtrack des Prohibitions-Epos “Boardwalk Empire” schaffte. Fans von Jack White kennen LaFarge und seine Band The South City Three von “I Guess I Should Go To Sleep” auf Whites Album “Blunderbuss”. Dieser bedankt sich dafür, indem er LaFarges neues, selbstbetiteltes Album auf seinem Label Third Man herausbringt. Wer also Lust auf eine musikalische Reise in die “Roaring Twenties” hat, sollte in “Pokey LaFarge” reinhören.
Pokey LaFarge – “Central Time”
A Great Big Pile Of Leaves – “You’re Always On My Mind”
Während Pokey LaFarge sich bestens zur Untermalung einer Al-Capone-Mottoparty eignet, liefern A Great Big Pile Of Leaves mit “You’re Always On My Mind” den Soundtrack für einen Tag am See mit den Freunden. Das wird schon bei den ersten “Uh”s des Openers klar und zieht sich durch alle zehn Songs (nicht umsonst heißt ein Stück sogar “Fun In The Sun”). Der fluffige Indiepop mit Emo-Tupfern, der manchmal ein wenig an Someone Still Loves You Boris Yeltsin erinnert, kommt bis auf wenige Ausnahmen dermaßen entspannt daher, dass man sich einfach ins Gras legen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen muss.
A Great Big Pile Of Leaves – “Pet Mouse”
Robert Pollard – “Honey Locust Honky Tonk”
Keine Sorge, Robert Pollard ist nicht wirklich unter die Cowboys gegangen, auch wenn der Titel und das Cover seines neuen Albums “Honey Locust Honky Tonk” darauf hindeuten. “[Es] soll eine Art Pseudo-Country-Album sein, obwohl es eigentlich kein Country ist, höchstens etwas direkter als das, was ich sonst so mache,” verrät der Guided By Voices-Frontmann. Die Platte liefert also wieder Lo-Fi-Songs mit teils skurilen Texten, wie bereits der erste Vorab-Song “I Killed A Man Who Looks Like You” nahelegte.
Robert Pollard – “I Killed A Man Who Looks Like You”
Ramming Speed – “Doomed To Destroy, Destined To Die”
Nachdem es die bisherigen Platten etwas gemäßigter angehen lassen, wird es abschließend Zeit für etwas “ins Gesicht”. Die Bostoner Ramming Speed liefern auf ihrem neuen Album “Doomed To Destroy, Destined To Die” genau das, was der Name und der Albumtitel versprechen. Um das zu bewerkstelligen, zerlegt die Band nahezu alle Metal-Spielarten in ihre Einzelteile und fügt sie zu Songs zusammen, die gerne mal Thrash-Metal, Grindcore und NWOBHM auf einmal sind. Ab und an fühlt man sich durchaus auch an die Rotzigkeit der frühen Motörhead erinnert.
Ramming Speed – “Grinding Dissent”
Unsere aktuelle Platte der Woche “The Blackest Beautiful” von Letlive. sowie alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen findet ihr hier in der Übersicht.