Im Chat mit Reddit machten Drenge am gestrigen Dienstag ihrem Frust über den Record Store Day Luft. “Am Anfang war es eine gute Idee, die Leute für eine coole, limitierte Seven-Inch-Single zurück in die Plattenläden zu bewegen”, formulierte die Band im Chat, “aber mittlerweile ist daraus ein großer Haufen Mist geworden. Guckt euch nur bei Ebay am Abend [des Record Store Day] um – dort wird das ganze limitierte Zeug für lächerlich hohe Preise angeboten.”
Diese Kritik am Record Store Day (RSD) ist nicht neu. Die Problematik der Kommerzialisierung und des Weiterverkaufs von RSD-exklusiven Veröffentlichungen kamen auch in unserem Kommentar “Senf dazu” in VISIONS 264 zur Sprache – und das nicht als einzige Kritikpunkte an der grundsätzlich unterstützungswürdigen Idee eines Tages, der den stationären Plattenhandel stärken soll.
Universal Music, der Marktführer unter den Majorlabels, verteidigte derweil den Ansatz des Record Store Day – vor allem gegen die Kritik aus dem Indie-Sektor, die sich zuletzt gemehrt hatte. In einem offiziellen Statement schreibt Universals UK-Sales-Manager Marc Fayd’Herbe: “Ich habe 25 Jahre lang für Indielabels gearbeitet – der RSD ist das Beste, was ihnen je passiert ist.”
Fayd’Herbe reagierte damit indirekt auch auf die Vorwürfe der britischen Indielabels Howling Owl und Sonic Cathedral, in deren Augen der Record Store Day kleine und Kleinstlabels klar benachteilige. Daraufhin hatte sich bereits die Entertainment Retailers Association als britischer RSD-Ausrichter zu Wort gemeldet.
Es ist zu erwarten, dass der Streit um die Idee und Modalitäten des Record Store Day weitergehen werden, bis er am 18. April stattfindet – und wohl auch darüber hinaus.