Dabei könnte die Welt für Steve Jobs so schön sein. Mit dem iPod nano ist Apple erneut ein Verkaufsschlager gelungen, auch wenn sich anfangs Beschwerden häuften über die extreme Anfälligkeit des Gerätes gegenüber Kratzern und das viel zu leicht zu beschädigende Display. Dennoch, der iPod – in all seinen Formen – verkauft sich prima und eben das ist wahrscheinlich auch das Problem.
Im Prinzip dient der iTunes Music Store – dank der niedrigen Preise – nämlich eher der Absatzförderung für Apples Musikabspielerfamilie und je mehr Menschen einen iPod besitzen, desto mehr potentielle Kunden gibt es für den iTunes Store. Je mehr Kunden allerdings dort einkaufen, desto mehr ärgern sich vor allem die großen Plattenfirmen, weil Apple alle Songs weltweit – außer eben in Japan – zum Einheitspreis von 99 Cent verkauft und die Labels ihre Songs aber gerne teurer verkaufen würden.
Um das zu erreichen, blockieren inzwischen Sony BMG und Warner Music den japanischen Ableger von iTunes und beliefern den Online-Shop nicht mehr mit Musik. Die beiden Majorlabel wollen Apple zwingen von der sturen Preispolitik abzurücken. Teilweise fordern sie gar eine Beteiligung an den Erlösen der iPod-Verkäufe. Der Streit ist inzwischen so weit eskaliert, dass japanische Musiker selbst mit Apple Verträge abschließen um ihre Musik zu vertreiben. Nachdem Steve Jobs den Plattenfirmen aufgrund ihrer Forderungen “wachsende Gier unterstellt hatte, drohte der Warner-Chef Edgar Bronfman zuletzt sogar damit, dass sein Unternehmen darüber nachdenke, sich vollständig von iTunes zurückzuziehen.
Zumindest in Japan steht aber tatsächlich ein Gesetz zur Debatte, nach dem digitale Endgeräte, wie z.B. der iPod, besteuert werden und die Einnahmen Künstlern und Plattenfirmen zu Gute kommen sollen. Es bleibt aber abzuwarten, was letztendlich umgesetzt wird und was nicht. Auf lange Sicht wird weder Apple ohne neue Musik, noch die Plattenfirmen um einen starken Vertriebsweg, wie den iTunes Music Store, herumkommen.