Wie Tonspion berichtet, wird ein entsprechender Entwurf zur Zeit in Frankreich diskutiert und könnte sich von dort in andere EU-Länder ausbreiten, um in die entsprechende EU-Richtlinie zur Privatkopie einzufließen. Auch die Bundesregierung ist für den Entwurf.
Die Ultima Ratio, auch noch das seit jeher bestehende Recht auf eine Privat- oder Sicherheitskopie abzuschaffen, hätte schwerwiegende Folgen. Ins Visier kämen nun nicht mehr nur die Massenkopierer und Extrem-Filesharer, sondern jeder einzelne Hörer. Eine Überwachung der privaten Festplatten wäre notwendig – wenigstens in “indirekter” Form durch flächendeckende “Digital-Rights-Management-Systeme” und raffinierte Kopierschutzmechanismen.
Schon jetzt teilt sich der Tonträgermarkt mehr und mehr in “offene” und kopiergeschützte Formate, wobei die Hysterie seitens der Industrie meist proportional zur Größe der Labels zunimmt. Den mit Kopierschutz arbeitenden und an dem diskutierten Gesetzesentwurf sicher interessierten Teilen der Industrie stehen Labels und Downloadshops gegenüber, die ganz bewusst auf Kopierschutz verzichten, weil sie wissen, dass gerade durch Einzelkopien im Freundeskreis oder liebevoll bis besessen zusammengestellte Mixe oftmals überhaupt erst neue Hörerkreise erschlossen werden.
Die Kriminalisierung jeder Art von Kopie hätte allerdings den Nebeneffekt, die Preise von Rohlingen und Festplatten zu senken, da bislang jeder theoretisch mit Kopien bespielbare Datenträger mit Urheberrechtsabgaben belegt ist.
Näheres zum komplexen Thema des Urheberrechtes im digitalen Zeitalter findet ihr bei iRights.
Zusätzlich wurde eine Petition zur Rettung der Privatkopie auf die Beine gestellt, die ihr bei Gefallen hier unterzeichnen könnt.