Sie waren eine der interessantesten, experimentierfreudigsten Bands aus der schwedischen Hardcore-Szene: Fireside. 1994 in Luleå gegründet, erscheinen zwischen 1994 und 2003 fünf Alben, deren musikalischer Wandel abenteuerlich ist. Von frühem Post-Hardcore à la Quicksand über die avantgardistischen bis krautrockigen Ausflüge von “Elite” (2000) bis zum eingängig-indierockigen “Get Shot” von 2003 hat sich die Band stilistisch ausgetobt und dabei Erstaunliches hervorgebracht.
Im Kern bestand und besteht die Band wieder aus Sänger und Gitarrist Kristofer Åström und Gitarrist Pelle Gunnerfeldt. Ersterer hat sich in den 19 Jahren Pause seit “Get Shot” als Singer/Songwriter zwischen Country und Folk etabliert, letzterer hat sich als Produzent für unter anderem The Hives einen Namen gemacht.
Zusammen haben die beiden die acht Songs von “Bin Juice” in Gunnerfeldts Country-House auf einer kleinen Insel aufgenommen. Gunnerfeldt spielt auch den Bass ein und programmiert das Schlagzeug (was man nicht hört). Erst später haben die beiden Bassistin Kate Breineder (Soviac) und Schlagzeuger Jacob Douglas (Sonjagon) engagiert, damit Fireside fortan eine real existierende Band sind, die live einsatzfähig ist (was bei ersten Auftritten schon zu begutachten war).
Firesides sechstes Album “Bin Juice” erscheint am 28. Oktober nur auf Vinyl über das schwedische Label Startracks (im Indigo-Vertrieb), das sich schon seit den 90ern um die Band kümmert. Erscheinen werden die acht Songs nur auf Vinyl und digital und bilden eine kompakte Rundschau durch das gesamte Schaffen der Band ab. Es gibt Quicksand-ähnliche, krachigere Stücke, experimentellere Passagen und eingängigen Indierock. Etwa im vorab ausgekoppelten “Jungle Knuckle”.
Video: Fireside – “Jungle Knuckle”
Cover & Tracklist: Fireside – “Bin Juice”
01. “Lex Tokyo”
02. “Blinds & Shades”
03. “The Burlyman”
04. “Jungle Knuckle”
05. “Easy Andy”
06. “Two Times With A Waterfall”
07. “Cocillana”
08. “Wild Mouth, More Trouble”