Auf brachiale Posthardcore-Gitarren abgestimmte Sequenzen aus einer tristen Natur und einem alten Haus blitzen im Clip zu “Lebewohl” zu Beginn auf. In dem Gebäude wohnt ein anscheinend verheiratetes, altes Ehepaar, das man deutlich jünger schon von Fjørts aktuellem Album “Kontakt” kennt: Dessen Cover zeigt ein Bild von Bassist und Sänger David Fringss Eltern in deren Flitterwochen.
Das Video steht dabei in Kontrast zum Cover: Während das lachende Ehepaar auf “Kontakt” für das pure Glück steht, zeigt der Clip zu “Lebewohl” den Schmerz, der mit Liebe und Abschied einhergehen kann: Im Video schenkt der Mann seiner abwesend und kränklich wirkenden Frau liebevoll einen Tee ein, dann stirbt sie vor seinen Augen leise auf einem Sofa. Immer wieder sind Bilder der beiden aus jungen, glücklichen Zeiten zu sehen, während der Mann seiner leblosen Geliebten ein Buch vorliest und sie zu Bett trägt. Erst am nächsten Morgen gesteht er sich am Frühstückstisch ein, dass sie ihn verlassen hat. Er schaufelt ihr im Garten ein kleines Grab, schminkt und legt sie mit einem bunten Blumenstrauß in ihren Händen auf ein schwarzes Laken in die bittere Kälte.
“Kontakt” war am 22. Januar 2016 via Grand Hotel van Cleef erschienen. Das Album hatte es in unseren Jahrescharts unter die 25 besten Platten geschafft.