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Frank Ocean - "Es gab keine Wahl."

Frank Ocean – “Es gab keine Wahl.”
Frank Ocean macht den Spekulationen um seine Person und sexuelle Ausrichtung ein Ende. In einem öffentlichen Brief bekennt sich der R&B- und HipHop-Musiker zu seiner Homosexualität. Eigentlich erstaunlich, dass das 2012 noch für Aufruhr sorgt.

Eigentlich hatte Frank Ocean geplant den kompletten Brief seinem ersten Soloalbum “Channel Orange” am 17. Juli beizulegen, mit dem er seinen anscheinend mehrjährigen inneren Kampf abschließt. Einige Textzeilen des Albums waren aber bereits an die Öffentlichkeit gelangt und
sorgten für Diskussionen um seine sexuelle Ausrichtung, so dass er seine Worte bereits jetzt online stellte.

In dem Brief legt Ocean seine Gefühle offen und beschreibt voller Emotionen den Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass er in einen Mann verliebt ist. Und das ist vier Jahre her:

“Ich war 19 Jahre alt, er auch. Wir haben den ganzen Sommer miteinander verbracht und den Sommer danach auch. Und an den Tagen, an denen wir zusammen waren, schien die Zeit dahinzugleiten. Da habe ich realisiert, dass ich verliebt bin. […] Es gab kein Entfliehen. […] Es war meine erste Liebe, sie veränderte mein Leben.”

Damit stellt der Sänger leider immer noch eine Ausnahme in der HipHop-Szene dar, in der homophobe Texte zum Alltag gehören, mit denen übrigens auch Oceans Band Odd Future bewusst provoziert. Schwule Rapper sind leider auch 2012 noch fast genauso undenkbar wie schwule Fußballprofis.

Womöglich läutet Ocean ein Umdenken und einen Wandel ein. Denn auf Oceans Coming-Out fanden Kollegen wie Def Jams Russell Simmons unterstützende Worte: “Ich bin hochgradig bewegt über den Mut und die Ehrlichkeit Frank Oceans. Deine Entscheidung, mit deiner sexuellen Orientierung an die Öffentlichkeit zu gehen, gibt so vielen jungen Menschen, die immer noch in Angst leben, wieder Hoffnung.” Hoffentlich schließt der Rest der Musikerkollegen sich dieser Meinung an.

Mehr zum Thema der Geschlechterrollen in der Musik findet ihr im aktuellen VISIONS. Das Gender-Special beschäftigt sich mit der Frage, warum es nach all den Jahren Rock’n’Roll immer noch so wichtig ist, welches Geschlecht die Leute haben, die ihn spielen? Im Gender-Report kommt unter anderem Laura, vormals Tom Gabel, zu Wort, die man bis zu ihrem Coming-out als Sänger von Against Me! kannte.

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