Zum Ende eines jeden Tourzyklus ist es schon längst Tradition, dass der “amtierende” Papst oder Kardinal zurücktritt – und Ghost-Frontmann Tobias Forge in neuer Gestalt zurückkehrt. Meist mit einem großen Drumherum. Das hat den Hintergrund, dass Ghost mit einer laufenden Saga arbeiten und jeder “Geistliche” als Frontmann Teil des eigenen Band-Universums ist.
Anfang des Monats endete die aktuelle Tour der schwedischen Stadion-Metal-Größen in Australien und es scheint, als wäre der Prunk um den Wechsel der Frontfigur nicht mehr wichtig. Papa Emeritus IV, aktuell “amtierender” Frontmann, holte sich auf der Bühne etwas zu trinken und verkündete ganz schlicht, dass dies seine letzte Show sein würde.
“Ich weiß, dass viele Leute eine Art Explosion, eine Implosion, ein Wunder erwarten, bei dem ich einfach verschwinde, um einen Nachfolger zu finden”, so Forge als Papa Emeritus IV. “Ich nehme jetzt diesen Eiswürfel und stecke ihn mir in die Hose. Normalerweise tue ich das nicht, aber so fühle ich mich ein bisschen besser, weil ich mich jetzt darauf konzentriere und nicht auf euch.”
Dann scherzt Forge darüber, dass es ein großes Finale gewesen wäre, wenn er sich einpinkeln würde – dies aber nicht passieren wird: “Wisst ihr was? Dieses Mal wird einfach die letzte Show mein Finale sein. Und ich werde mein Bestes geben, um euch diese Show zu liefern. Und das muss einfach genügen.”
Zuletzt verkündeten Ghost, dass es einen Konzertfilm geben würde, für den sie das Publikum als Statist:innen genutzt hatten. Davor hatten Ghost eine Coverversion des Shakespeares-Sister-Klassikers “Stay” geteilt, der als Abspann zum neuen Teil der “Insidious”-Filmreihe läuft. Ferner veröffentlichten sie im Mai die Cover-EP “Phantomime”. Das aktuelle Studioalbum “Impera” war im März 2022 erschienen.
Tiefer über Provokation und Coversongs haben wir im Interview mit Tobias Forge gesprochen. (V+)