In der Radiosendung “Full Metal Jackie” hat Danzig– und Misfits-Frontmann Glenn Danzig über Touren und neue Musik gesprochen. In beiderlei Hinsicht macht der 69-Jährige sich mittlerweile rar, spielt lieber Einzelshows als ausgedehnten Touren und hat vor fünf Jahren sein bisher letztes Soloalbum veröffentlicht.
“Alles ist teurer geworden”, beginnt Danzig seine Erklärung. “Das letzte Mal, dass ich ein paar Shows gespielt hatte, sind die Bus- und Benzinpreise deutlich gestiegen. Zu unseren Konzerten 2023 waren sie dreimal so hoch wie sonst. Dieses Mal ist es noch viel verrückter. Ich glaube, für viele Bands ist es extrem schwierig geworden zu touren.”
Beim Thema neuer Musik kommt Danzig dann schnell auf Probleme der Musikindustrie und -konsument:innen zu sprechen: “Musik aufzunehmen hat sich drastisch verändert, die Leute kaufen eigentlich keine physischen Produkte mehr. Sie wollen sie einfach online gratis herunterladen können. Es gibt also keinen Anreiz mehr für neue Musik, es sei denn, ich bin sowieso im Studio, mache etwas und möchte es allen schenken. Ich weiß nicht, ob das ein so gutes Geschäftsmodell ist.” Obwohl er noch Spaß daran hätte, Musik zu schreiben, fügt er hinzu: “Ich sehe nicht, dass die Musikindustrie sich verändert. Ich weiß also nicht, ob ich jemals wieder aufnehmen werde, zumindest für Danzig. Vielleicht irgendwann wieder. Jetzt gerade weiß ich es nicht.”
Damit teilt Danzig die Meinung vieler anderer Künstler:innen, wie zum Beispiel Björk oder Anthrax-Schlagzeuger Charlie Benante. Björk meinte vor Kurzem, Spotify sei “das Schlimmste, was Musikern jemals passiert ist”, während Benante allgemeiner meinte: “Die haben uns so sehr gefickt, ich weiß nicht, wie wir da wieder rauskommen sollen.”
Vor allem mit den Misfits spielt er nach langer Absenz wieder Shows. Allerdings nur vereinzelt in den USA – und vor allem auf Festivals, wie dem Classic-Punk-Happening No Values.