In der Erklärung auf der Facebookseite des Festivals stellen die Macher zunächst klar, dass sie Phil Anselmos Verhalten missbilligen: “Die Organisatoren des Graspop Festivals distanzieren sich vehement von allen extremistischen Meinungen und möchten betonen, dass sie diese rassistische und faschistische Hass-Botschaft verurteilen.”
Die Macher sehen aber auch, dass Anselmo anschließend Reue gezeigt hat und begründen ihre Entscheidung, Down auf dem Festival auftreten zu lassen auch damit, dass die restlichen Mitglieder von Down bei Anselmos Entgleisung nicht anwesend waren und Anselmo ganz offensichtlich nicht Herr seiner Sinne: “Anselmo hat in seiner emotionalen Videobotschaft betont, dass jeder, der ihn kennt, wüsste, dass das nicht seine wahre Meinung wäre und seine Entgleisung das Ergebnis von zu viel Alkohol, Adrenalin und Gedankenlosigkeit gewesen sei. Da der Zwischenfall in keiner Weise die Meinungen der restlichen Bandmitglieder von Down repräsentiert und sie bei der besagten Veranstaltung auch nicht anwesend waren, haben sich die Macher des Graspop Festival dazu entschieden, den Auftritt von Down und Anselmo nicht zu canceln. Wir sind sicher, dass sich ein derartiger Vorfall in Dessel nicht wiederholen wird.”
Bislang hatten sich das Fortarock Festival in Holland dazu entschieden, Down nach dem Vorfall nicht auftreten zu lassen. Beim französischen Hellfest hingegen werden Down auftreten. Für die Auftritte von Down bei den Download Festivals in England und Franklreich gibt es eine Petition, die den Auftritt von Down verhindern will. Andere Festivals, die Down im Line-up haben, haben sich bislang nicht zu den Vorfällen geäußert.
Unterdessen haben sich zwei weitere prominente Stimmen zu dem Fall geäußert. Gitarrist Zakk Wylde, der beim gleichen Konzert aufgetreten war, bei dem Anselmo sich zum Hitlergruß an den Bühnenrand gestellt und “White Power” ins Publikum gebrüllt hatte, nahm Anselmo blabbermouth.net gegenüber in Schutz: ” Als ich das gesehen habe, dachte ich nur: ‘Phil, was machst du da?’ Der Phil, den ich kenne, ist nämlich ein echter Schatz, der zu jedem nett ist und in den Arm nimmt. Aber er hat sich dafür entschuldigt und weiß, dass er sich falsch verhalten hat.”
Slipknot-Frontmann Corey Taylor betonte in einem Statement dagegen, dass nicht nur Heavy Metal ein Rassismusprobleme hätte: “Rassismus ist kein Metal-spezifisches Problem, Rassismus gibt es überall in der Musikszene. Aber das Problem ist innerhalb der Metal-Community wieder hochgekocht und hat in diesem Zwischenfall seine hässliche Fratze gezeigt”, so Taylor gegenüber dem Rolling Stone.
Facebook-Post: Graspop Festival zu Down uind Anselmos Entschuldigung
Down not pulled from Graspop Metal Meeting line-up!Phil Anselmos recent performance at Dimebash, a tribute festival…
Posted by Graspop Metal Meeting on Mittwoch, 10. Februar 2016