Armenien ist eines der Länder, die scheinbar nie zur Ruhe kommen werden. Gelegen zwischen der Türkei und dem Kaspischen Meer herrscht dort seit Hunderten von Jahren ständiger Bürgerkrieg. Klar, dass man jede Gelegenheit ergreift, von dort zu flüchten. Das taten auch die Familien der Mitglieder von System Of A Down und zogen in die USA, wo sich SOAD gründeten. “Es war wirklich reiner Zufall, das sich in dieser Band vier Amerikaner mit armenischen Wurzeln zusammengefunden haben”, meint Daron Malakian , Gitarrist der Band. Im Oktober hat die Band ihr zweites Album veröffentlicht, das im spießigen Amerika nun bereits 1,5 Millionen mal über die Ladentheke gegangen ist. Eine Besonderheit von SOAD sind die politischen Songtexte. Trotzdem, erzählt Drummer John Dalmayan, seien sie keine politische Band. “Wir beherzigen nur eine Regel, die das A und O aller Glaubwürdigkeit ist: `Schreibe nur über Dinge, die dich persönlich angehen.` Das kann sowohl ein Song über Sex sein, als auch einer über Eishockey, oder eben über den Völkermord an den Armeniern. Wir wollen uns da nicht festlegen lassen.”
Bassist Shavo Odadjian ist übrigens das einzige Bandmitglied, das nicht mehr zu Hause wohnt. “Ich bin neulich zuhause ausgezogen, weil meine Mutter immer so einen Stress ums Kiffen gemacht hat” erzählt er grinsend. Alle anderen haben ihren Eltern Häuser gekauft, in die sie gemeinsam gezogen sind. Von ausgeprägter Starattitüde also keine Spur.
VISIONS-Redakteur Maik Koltermann besuchte die Band für zwei Tage in ihrer Heimat L.A. und hatte ausreichend Gelegenheit für Zimmerbesichtigungen und ausführliche Gespräche. Er erfuhr, wie man sich als 14-Jähriger fühlt, wenn man mit einem Mötley Crüe T-Shirt durch Bagdad laufen muss, was die Jungs bei Heimatbesuchen empfinden und wer welche Stellung innerhalb des Bandgefüges einnimmt. Die komplette Story lest ihr im neuen Heft, das ab dem 20. Dezember in den Läden auf euch wartet.