In Tromsø ist Mitte Juli Hochsommer, trotzdem wird es hier maximal um die 20 Grad – und leider bleibt der erste Tag des Bukta Open Airs nicht vom Regen verschont. Trotzdem zieht es 6.000 Menschen auf das ausverkaufte Festival, bei dem Noiserock-Bands wie Metz, Singer/Songwriter wie Kevin Morby und etwa die legendären Post-Punks Television spielen. Doch vor allem freuen sich die Besucher auf zwei Riffrock-Highlights: Endlich die wiedervereinigten Gluecifer und The Hellacopters live zu erleben.
Dirk Siepe hat das Festival besucht und dabei auch Gluecifer getroffen, die im November überraschend ihre erste Show nach 13 Jahren angekündigt hatten. Die Band war 2005 mit viel Ärger aufeinander auseinander gegangen. Auf seinem Debüt mit Bloodlights schoss Gitarrist Captain Poon ziemlich böse gegen Gluecifer-Frontmann Biff Malibu. “Ja, das war nicht nett”, erzählt er auf dem Bukta. “Als es zu Ende ging, brauchten wir alle Abstand voneinander. Nähe tut weh, wenn so eine lange Beziehung auseinanderbricht.”
Der Streit ist überwunden, Gluecifer fühlen sich wieder wohl miteinander, und das ist auch auf der Bühne zu beobachten, wo die Band am 20. Juli eine gigantische Show abliefert – bis Mitternacht, doch da ist es in Tromsø weiterhin hell.
Was die Besucher nicht davon abhält, bis tief in die Nacht mit Nick Oliveri von den Dwarves zu feiern, oder Trockenfisch mit Hammern zu kloppen, oder das eigens für das Festival gebraute Bier aus der nördlichsten Brauerei der Welt zu genießen. Die ganze Geschichte zur Gluecifer-Reunion, einen Eindruck von der Stimmung beim Hellacopters-Konzert, ein tiefgründiges Gespräch mit den Bukta-Veranstaltern über Booking und Konzept sowie eine ganze Reihe norwegischer Bands, die es beim Festival zu entdecken galt, findet ihr im umfangreichen Bericht in VISIONS 306 – ab sofort am Kiosk.