Der Zeitschrift Variety zufolge sei das Musical noch in einer sehr frühen Produktionsphase. Bisher bekannt ist, dass es in den 90er Jahren spielt und eine dramatische Geschichte von fiktionalen Grunge-Musikern in Seattle erzählt. Derzeit sei Billig Rich damit beschäftigt, Songs von zeitgenössischen Bands über Sony BMG zu lizensieren. In deren Labelkatalog finden sich Künstler wie Smashing Pumpkins, Alice In Chains und Soundgarden. Die frühere Nirvana-Managerin ist heute erfolgreiche Musicalproduzentin.
Die Songs sollen im besten Fall inhaltlich dazu beitragen, die erfundene Story zu erzählen. Die einflussreiche musikalische Subkultur der Stadt liefert dabei genug Blaupausen für aufwühlende Geschichten: Musik geprägt von Teenage-Angst, Nihilismus und Verzweiflung, ikonische Figuren und ihre tragischen Schicksale und auch Dinge wie der markante Fashion-Stil innerhalb der Szene bieten sich geradezu für eine Theaterinszenierung an. Weitere Details zur Produktion sind bisher noch nicht bekannt, ausführlichere Workshops und eine Ausarbeitung des Skripts sind erst gegen Ende des Jahres geplant.
Nach dem tragischen Tod von Soundgarden-Sänger Chris Cornell war das Thema Grunge erneut ins öffentliche Interesse gerückt. Fans der Musik und der Szene sind ob der jüngsten Ereignisse sehr aufgewühlt, weshalb sich das Projekt wohl auf besonders kritische Gemüter einstellen muss.
Die erste theatralische Verarbeitung von Grunge wäre es aber nicht: Schon der Musicalfilm “Moulin Rouge” hatte Nirvanas Song “Smells Like Teen Spirit” in eine imposante Tanzperformance überführt. Allerdings nicht im Seattle der 90er, sondern im Pariser Varieté des frühen 20. Jahrhunderts.