Im Jahre 1990, kurz bevor mit “Use Your Illusion 1 & 2” der große, weltweite Durchbruch kam, feuerten Guns N’Roses ihren Schlagzeuger Steven Adler aufgrund seiner nicht in den Griff zu bekommenden Heroinsucht. Vielleicht ist ja der verpasste große Ruhm der Grund, warum Adler von Ex-Bandmitglied zu Ex-Bandmitglied tingelt und unbedingt eine Reunion heraufbeschwören will.
Als erstes stattete er Axl Rose, seines Zeichens einziges verbliebenes Gründungsmitglied der Band, einen Besuch ab. Dieser schien zumindest nicht abgeneigt. “Wir haben von zwölf Uhr abends bis morgens um acht geredet und eine Menge Sachen geregelt. Ich habe ihm gesagt, wir fünf müssten unbedingt wieder zusammenkommen. Dann könnte es noch Mal so richtig abgehen. Nichts wäre größer – es wäre die größte Wiedervereinigung der Geschichte,” so Adler.
Der nächste auf der Liste war Gitarrist Izzy Stradlin, der die Band 1991 nach den “Use Your Illusion”-Veröffentlichungen offiziell aus Protest gegen den kommerziellen Ausverkauf verlassen hatte – ein Umstand, der im Falle einer Reunion natürlich nicht mehr ins Gewicht fällt. Laut Adler sei jedenfalls auch Stradlin sofort bereit gewesen, einer Wiedervereinigung zuzustimmen.
Was hingegen im Gespräch mit Velvet Revolvers Duff McKagan und Slash herauskam, wollte Adler nicht direkt preisgeben. Dass vor allem Slash mehrfach betont hatte, so ungefähr alles auf der Welt lieber zu machen, als noch einmal mit Axl Rose in einer Band zu spielen, scheint da fast zur Nebensächlichkeit zu verkommen. Schließlich haben Iggy Pop und Sting letztens auch noch ähnliches gesagt – übrigens ebenso wie Robert Plant.
Eine Reunion bleibt also vorerst ein Hirngespinst. Der 06. März ist übrigens noch immer der aktuelle US-Veröffentlichungstermin von “Chinese Democracy”… noch.