Heaven Shall Burn gehören zu den Guten – das wusste man auch schon vor dem “Skandal” aus dem April 2013: Damals berichtete die Bild-Zeitung reißereisch über einen angeblichen Aufruf zur Gewalt in einem Lied der Band, das gerade mit dem neuen Album “Veto” erschienen war. Die öffentliche Erregung verpuffte schnell wieder, als Erkenntnis blieb: Heaven Shall Burn gehören nicht nur zu den weltweit besten, kraftvollsten Bands des Metalcore, dem sie mit Ausflügen in den Death Metal immer wieder wertvolle Impulse gegeben haben. Sie sind auch eine Band von integeren und politisch bewussten Menschen, die sich nicht krumm machen und sich musikalisch wie textlich klar und eindeutig positionieren – und deswegen kürzlich auch von der Tierschutzorganisation Peta für ihr Engagement ausgezeichnet wurden.
All das konnte unser Autor Jens mayer auch höchstpersönlich erfahren: Für eine Tour-Reportage begleitete er die thüringischen Musiker vier Tage lang – von Dresden über Prag und Bratislava bis nach Budapest. Erlebt hat er in dieser Zeit bodenständige Typen, für die Meet & Greets mit Fans keine lästige Pflicht sind, sondern eine gern gegebene Selbstverständlichkeit, und die kaum etwas lieber macht, als ihren Schweiß bei Konzerten zu vergießen – Angesicht zu Angesicht mit ihrem Publikum, mit dem die Musiker ein freundschaftliches Band pflegen. “Es ist wie eine Klassenfahrt mit Freunden und guten Bekannten”, sagt Sänger Marcus Bischoff.
Doch auch Tiefgründiges hat Jens Mayer von der Band im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit zu hören bekommen: Was der studierte Jurist und Bandgitarrist Maik Weichert meint, wenn er sagt “Nur Rock’n’Roll ist was für dumme Leute”, inwiefern der Mauerfall die Bandmitglieder geprägt hat, und warum Elektro der Band nicht fremd ist, lest ihr in VISIONS 251 – ab dem 31. Januar am Kiosk.