2002 erscheint mit “Caution” das bereits sechste Album der raubeinigen wie raukehligen Emo-Hardcore-Punks Hot Water Music aus Gainesville, Florida.
Der Vorgänger “A Flight And A Crash” von 2001 stellt nach dem spröde von Walter Schreifels produzierten Fan-Favoriten “No Division” eine neue Ära für die Band mit den zwei singenden Gitarristen Chris Wollard und Chuck Ragan dar. Es ist das erste Album auf dem großen Punk-Label Epitaph, und es ist dicker und druckvoller produziert.
Schon ein Jahr später gelingt der Band mit “Caution” dann ein Highlight ihrer Discografie – und vielleicht ihr bestes Album, gespickt mit unsterblichen Hits wie dem eröffnenden Duo “Remedy” und “Trusty Chords” sowie kurz vor Ende “Wayfarer”.
Jetzt hat die Band vier Songs aus den Sessions zu “Caution” offengelegt – die vermutlich letzten Aufnahmen, die in diesem Rahmen noch nicht veröffentlicht wurden. Die gibt es seit vergangenem Freitag via Bandcamp zum Download für ab 3 US-Dollar.
Hot Water Music liefern kleinere Erklärungen zu den Tracks. “We’ll Say Anything” sei ein Demo, aufgenommen im Goldentone Studio in Gainesville, und “ziemlich nah am Album”. Bei “Wreckstatic” gefiel der Band das Hauptriff, aber nicht die Ideen drumherum. So dauert es 15 Jahre, bis der Song unter dem Namen “Vultures” 2017 auf dem Album “Light It Up” erscheint. An dritter Stelle steht das “Unnamed Instrumental Demo”, aufgenommen in den Salad Days Studios in Beltsville. Ein hymnischer Song, klassischer 90s-Emo-Kracher – aber auch 20 Jahre später noch ohne Text. “Seeing Diamonds” ist ein Gitarren-Demo von Chris Wollard, der das Stück komplett im Kopf hatte und es für die Kollegen im Goldentone aufgenommen hat, damit sie daheim daran weiterarbeiten können.
Zuletzt überraschten Hot Water Music mit einer sich nah am Original haltenden Cover-Version von Stevie Wonders “Sir Duke”.
Der wegen psychischer Probleme als tourender Musiker ausgestiegene Chris Wollard wird am kommenden Freitag mit seinen Ship Thieves das Album “Irruption” via Chunksaah veröffentlichen.