Bellender Gesang, dröhnende Gitarren: Leadsingle “Dancer” in Zusammenarbeit mit LCD Soundsystem war zuletzt nicht allzu weit aus dem Idles-Kosmos entfernt. Die zweite Single des kommenden Albums “Tangk” führt dafür umso mehr die Weiterentwicklung und Experimente, die Idles mit “Crawler” begonnen haben, fort: Im hypnotisch flirrenden “Grace” steht vor allem Joe Talbots Gesang im Vordergrund, der hier tatsächlich “singt” – und zwar im Falsett. Sein Mantra “No god, no king, I said love is the thing”, vorgetragen in seinem charakteristischen Akzent, kann man hier wohl als Leitbild für das von der Band ausgerufene “Album der Dankbarkeit und der Kraft” voller “Liebeslieder” verstehen.
Bemerkenswert ist neben Talbots Gesang aber auch die vielschichtige Produktion und Sogwirkung dieses ruhigen Songs, der nur in den letzten zwanzig Sekunden zum aufbäumenden Noise-Gewitter ansetzt. Der Einfluss von Radiohead-Stammproduzent Nigel Godrich bei diesem Song wirkt wesentlich größer, als noch bei “Dancer”. Produziert wurde “Tangk” aber nicht nur von Godrich: wie auf dem vergangenen Album wirkten auch Gitarrist Mark Bowen und HipHop-Produzent Kenny Beats mit. In Kürze könnt ihr bei uns ein Vorab-Interview mit Bowen zur Produktion der am 16. Februar erscheinenden Platte lesen.
Zur Entstehung des Tracks erklärte Talbot: “Das Lied kam aus dem Nichts und aus allem. Es war ein Atemzug und ein Aufruf, der angehalten werden wollte”, so der Sänger. “[Es waren] die einzigen Worte oder Gesänge, die aus unseren Sitzungen mit Nigel Godrich kamen, und ich brauchte es wirklich. Alles ist Liebe.”
“Tangk” kann noch im Bandshop vorbestellt werden. Mit ihrem neuen Album gehen Idles dann auch in Europa wieder auf Tour. Dafür kommen sie für fünf Shows nach Deutschland. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
VISIONS empfiehlt: Idles
15.03.24 Berlin – Max-Schmeling-Halle
16.03.24 Hamburg – Sporthalle
21.03.24 Köln – Palladium
22.03.24 München – Zenith
23.03.24 Frankfurt – Jahrhunderthalle