Und das wird die zweite Auszeit sein, die sich Incubus nach der fünfjährigen Vorlaufzeit für ihr aktuelles Album “If Not Now, When?” nehmen werden. Brandon Boyd sagte, dass es dieses Mal hoffentlich nicht so lang sein würde, aber die Band hätte noch keine Pläne für die Zeit nach ihrer August-Tour in den USA. “Ich hab’ mit dem Gedanken gespielt, ein weiteres Soloalbum aufzunehmen. Das ist das wahrscheinlichste Szenario. In Bezug auf die Band nehmen wir uns wahrscheinlich eine weitere Pause.”
Incubus können einfach keine gute Musik schreiben, wenn sie einem Terminplan folgen müssen, so Boyd weiter. “Ich weiß, das kann frustrierend für unsere Hörer sein, aber ich glaube als Ergebnis werden wir bessere Musik machen.” Und diese Zeit kann sich die alternative Rockband nun auch nehmen, da ihr Plattenvertrag ausgelaufen ist und sie ihn auch nicht verlängern wollen. Eine ungewohnte Situation auf eigenen Beinen zu stehen und alles selbst in der Hand zu haben. “Aber die fehlende Aufmerksamkeit unseres Labels” – die Grund für die Trennung war – “war lehrreich für uns als Band. Es zeigte uns, was in den nächsten Jahren auf uns zukommen könnte.”
Auch das Konzert-Projekt zu ihrem 20. Bandjubiläum entsprang dem Zwist mit ihrem ehemaligen Label Epic Records, das sich für die Bandmitglieder als “angsteinflößend und stressig” erwies, ihnen aber auch durch die Online-Streams der Konzerte eine Vorstellung für zukünftige Marketingstrategien aufzeigte. “Die Ernte fahren wir immer noch dafür ein”, denn am 10. August wird “Incubus HQ Live” erst veröffentlicht. Mit dem weiteren Video “Wish You Were Here” via tape.tv daraus, bleiben uns die Kalifornier, nach den Songs “Promises, Promises”, “Nice To Know You” und “Consequences”, noch ein paar weitere Minuten erhalten.
Das ist auch die länge der Unterbrechung, die Bandmanager Steve
Rennie am liebsten sehen würde. Er versucht die Ankündigung Boyds
herunterzuspielen. “Incubus haben immer eine kleine Pause benötigt, nachdem
sie ein Album herausgebracht und dieses betourt haben.
Nach ihrer Sommertour waren sie eineinhalb Jahre unterwegs. Jede Band würde
danach Urlaub benötigen.” Ihm gefällt vor allem die Bezeichnung Auszeit
nicht. “Lasst uns von einer Regenerierungs- und Inspirationsphase sprechen”,
bestätigt allerdings auch deren Nebenprojekte. “Sich Zeit zu nehmen an
anderen Projekten zu arbeiten ist eine Bereicherung für die Ergebnisse, die
entstehen werden, wenn sie wieder zusammenkommen.” Auf den Punkt gebracht,
kann auch ein Steve Rennie nicht vorhersagen, wie lange wir dieses Mal auf
Incubus verzichten müssen.