In einem Interview mit der Irish Times witzelte Jack White, dass es solange – elf Jahre – gedauert habe, bis The Raconteurs mit “Help Us Stranger” ein neues Album veröffentlichen konnten, weil “als Brendan (Benson, zweiter Kopf der Band) dem Alkohol abschwor, ich mit Heroin angefangen habe. Das hat die Dinge verzögert.” Den Witz dahinter haben manche nicht sehen wollen – und diverse Online-Musik-Plattformen, allen voran Spin, begannen, diesen für bare Münze zu nehmen und ihn zu publizieren.
Daraufhin fühlte sich White genötigt, via Instagram ein Statement zu veröffentlichen, das einerseits erklärt, dass er weder Heroin “noch irgendeine andere illegale Droge” in seinem Leben angerührt habe. Darüber hinaus rügte er diese Art von Musikjournalismus für ihren bedingungslosen Hang zum Clickbaiting.
Whites Statement: “Liebes Spin, ich habe niemals Heroin genommen, noch irgendeine andere illegale Droge in meinem Leben – und jeder aus meinem Umfeld kann das bestätigen. Wenn ihr den Artikel bis zum Ende gelesen hättet, hättet ihr vielleicht festgestellt, dass ich einen Witz gemacht habe. Aber ich denke, dass Spin niemals die Fakten in den Weg von gutem Clickbait kommen lassen würde. Und wo wir gerade dabei sind…
Sehr geehrte Pitchfork, Stereogum, Noisey und der Rest der mülligen ‘Musik’-*hust*-‘Journalismus’-Seiten: Auch, wenn ich begreife, dass ihr im Geschäft mit Soundbites und Clickbait arbeitet, und dass ihr sauer seid, weil Third Man Records euch keine Gratis-Kopie des neuen Raconteurs-Albums geschickt hat, weil ihr normalerweise so garstig seid, habe ich noch ein paar andere Anmerkungen für euch: Weder hasse ich Menschen, die Handys besitzen oder es in meiner Nähe nutzen, noch hasse ich JEGLICHE Technologie etc. Hört auf, derart zu verallgemeinern. Nur, weil ich kein Mobiltelefon besitze in dem Versuch, ein gesundes Leben zu führen, bedeutet das doch nicht, dass ich jegliche Technologie hasse. Auch, wenn ihr mich in der Rolle des Technikfeinds liebt, der euch mit Cyber-Lachern bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag versorgt, hasse ich es, mit diesem Mythos zu brechen, in dem ich hiermit verrate, dass ich digital Musik höre, dass ich ein elektrisches Auto fahre – und dass ich diese langweilige Reaktion auf meinem Computer tippe.
Außerdem, zu meiner Zeit in den 1800er Jahren, wurden Künstler nicht dafür gescholten, einen eher ungewöhnlichen Weg einzuschlagen, oder aber Fragen mit unpopulären Antworten zu versehen. Verdammt: Von uns wurde geradezu verlangt, gegen den Status quo zu rebellieren, falls ihr euch das noch vorstellen könnt. Ich ermutige Menschen dazu, ihre eigenen gesunden Leben zu führen und Wege zu finden, sich in Dingen zu engagieren, die der Inspiration dienen anstatt dazu, sich gegenseitig runterzuziehen. Wenn ihr Musik und Kunst liebt, sollten eure Organisationen damit beginnen, das Gleiche zu tun – oder wenigstens vorgeben, dass ihr Musik mögt, anstatt diejenigen mit Clicks glücklich zu stimmen, die bei euch Anzeigen schalten.”