Seit heute befindet sich die inhaftierte Pussy Riot-Aktivistin Nadescha Tolokonnikowa im Hungerstreik, um gegen die unmenschlichen Verhältnisse in ihrem Gefangenenlager in der russischen Republik Mordwinien zu protestieren. In einem offenen Brief spricht sie von “Zuständen der Sklaverei” und von Morddrohungen seitens der Aufseher.
Dieser unerbittliche Einsatz für Veränderung führt seit der Schuldigsprechung der Aktivistinnen Tolokonnikowa, Jekaterina Samuzewitsch und Marija Aljochina wegen “Rowdytums aus religiösem Hass” im August letzten Jahres nicht nur zu zahlreichen Solidaritätsbekundungen, sondern auch zur künstlerischen Auseinandersetzung mit ihrer Ideologie. Jüngstes Beispiel: Der Antifolk-Sänger Jeffrey Lewis zusammen mit seinen Mitstreiterinnen The Rain fordert in seiner aktuellen Single zu der Überlegung auf: “Was würden Pussy Riot tun?” Das ist das nicht nur eine Persiflage auf die besonders in den USA verbreitete Einstellung, das eigene Leben nach der Leitfrage “What Would Jesus Do” zu gestalten. Es geht ihm vor allem darum, welche Auswirkung es hätte, würden sich Meinungsführer das Polit-Kollektiv zum Vorbild nehmen. Da Lewis nicht nur Musik macht, sondern auch Comics, hat er dem Guardian ein paar Panels geschickt, in denen er seine Idee näher erläutert.