“Place Your Debts” entspinnt sich über fünf Minuten hinweg als melancholische, hypnotische, eher langsame Nummer. Keyboards und Synthesizer sorgen für Soundflächen, der Bass legt ein wattiges Achtel-Fundament, die Stimme von Jim Adkins ist teilweise mit Effekten belegt. Zum Refrain hin spürt man dann Jimmy Eat World als ganze Band, wenn sich der Song hymnisch öffnet. Der zusammen mit Clark Baechle (The Faint) und Denver Dalley (Desaparecidos) geschriebene Titel bleibt jedoch einer von der zurückgenommenen Sorte, während Adkins einmal mehr von Schuldgefühlen angesichts verstrichener Zeit singt. “Die ‘Schuld’ [aus dem Songtitel], die man anhäuft, ist die Zeit, in der die man es vermeidet, sich selbst besser kennenzulernen”, erklärte Jim Adkins in einem Statement. “Du kaufst jedes Mal ein Ende mit, wenn du etwas anfängst, und dessen Preis hängt davon ab, wie genau du auf deine persönliche Verfassung achtest.”
Im Video zum Song steht Jim Adkins – zunächst im morgendlichen Dunkel als Silhouette, dann sichtbar, und schließlich wieder in der abgedunkelten Abenddämmerung und Nacht – im Zentrum und performt den Song. Währenddessen erkennt man im Hintergrund Orte, die Jimmy Eat World mutmaßlich auf den vergangenen Tour-Stopps der Band in den USA und Europa besucht hatten. Unter anderem sind auch Casinos und der Kölner Dom zu sehen.
Im Juni hatten Jimmy Eat World bereits die Single “Something Loud” veröffentlicht, ihren ersten neuen Song seit 2019. Ob auf das damals erschienen Album “Surviving” demnächst eine weitere Platte folgt, ist ungewiss. In einem Interview mit dem Forbes-Magazin hatte Adkins zuletzt davon gesprochen, dass seine Band und er sich vorstellen könnten, regelmäßig erscheinenden Singles den Vorzug vor einem kompletten Album zu geben.
Im Sommer hatten Jimmy Eat World endlich ihre zuvor verschobene Europa-Tour spielen können, in deren Rahmen die Band Club-Konzerte und Festivalauftritte hinlegte.