John, das kongeniale Duo mit dem absolut ungooglebaren Namen, schmeißt für die neue Single “Trauma Mosaic” wieder seine Noise-Post-Punk-Dampfwalze an – und wagt sich damit auch immer weiter auf experimentelles Terrain. Das war auch schon auf den beiden Singles “Theme New Bond Junior” und “Hopper On The Dial“, die als Seven-Inch zuletzt Platz 1 der britischen Vinyl-Single-Charts erreichten, zu hören, wenn auch noch ähnlich wuchtig wie auf ihrem aktuellen Album “Nocturnal Manoeuvres” (2021).
“Wir sind der Meinung, dass der Backkatalog zeigt, wie sich das Projekt über die vielen Jahre und Veröffentlichungen entwickelt und erweitert hat”, sagt Drummer/Sänger John Newton zum Song. “‘Trauma Mosaic’ fühlt sich wie ein echtes Zeugnis unserer fortlaufenden Reise an und beweist, dass es selbst innerhalb unserer inhärenten Grenzen als Duo noch viel zu erforschen gibt. Das ist tatsächlich zu unserer Stärke geworden – es hilft uns, den Entscheidungsprozess zu vereinfachen, während wir weiter definieren, was John ist – in einem einzigartigen Sinne.”
Und tatsächlich formen John langsam mit einem fast sechsminütigen Brecher ihre eigene Nische. Angeheizt von einem dumpfen Schlagzeug-Sample schichten die beiden Londoner kantige Noise-Gitarren à la Metz und chantähnlichen Gesang ähnlich Idles übereinander, um sich ab der Drei-Minuten-Marke einem überlebensgroßen instrumentellen Jam hinzugeben, der fast schon in Post-Rock-Manier die grauen Großstadt-Aufnahmen des Videos untermalt.
Über das Video sagt Newton: “Es gibt eine absichtliche klaustrophobische Wiederholung in den früheren Phasen des Songs/Videos, die die sehr menschliche Tendenz widerspiegelt, in Gedankenzyklen zu versinken – das ist sicherlich etwas, womit wir beide als Individuen kämpfen.” Newton fährt fort: “Nimmt man den Titel wörtlich, so enthalten wir alle einen Flickenteppich aus Bildern, die aus der Vergangenheit zusammengenäht wurden, und diese Erinnerungen dienen als Landkarte für das Überleben in unserer Gegenwart. Diese Urinstinkte scheinen heutzutage überlastet zu sein, und wir sind offen dafür, von der kleinsten Reflexion heimgesucht zu werden.”
Im Oktober gehen John auf ihre erste US-Tour, vorher stehen noch ein paar Shows im Heimatland und den Niederlanden an. Ob auf die Single noch ein Album folgen soll, gab die Band zunächst nicht bekannt.