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Kanye West verkauft Hakenkreuz-Shirts

»Ich bin ein Nazi«

Kanye West verkauft Hakenkreuz-Shirts
Beim Super Bowl ließ Kanye West eine bizarre Werbung von sich ausstrahlen, die auf seine Webseite hindeutet. Dort bietet er Hakenkreuz-Shirts zum Verkauf an. Auf Twitter/X wurde er mittlerweile gesperrt – allerdings wegen pornografischer Posts.
Verkauft Nazi-Shirts: Kanye West mit neuer Zahnreihe bei den Grammys, 2025 (Foto: Elyse Jankowski/Sipa USA)
Verkauft Nazi-Shirts: Kanye West mit neuer Zahnreihe bei den Grammys, 2025 (Foto: Elyse Jankowski/Sipa USA)

Der Absturz von Kanye West, bürgerlich Ye, geht weiter. Seit Jahren verhält sich der Rapper unberechenbar, fällt durch antisemitischen Bemerkungen auf und verbreitete ebenso antisemitische Verschwörungstheorien, ruderte aber auch zeitweise wieder zurück und entschuldigte sich.

Während des Super Bowls am Sonntag ließ West dann einen mit seinem Handy gefilmten Werbespot laufen, in dem er auf einem Zahnarztstuhl seine seltsame neue Reihe glitzernde Zähne präsentiert, für die angeblich das ganze Budget des Spots draufgegangen ist. Nach drei Ähms blendet er seine Webseite yeezy.com ein. Dort wird ein einziger Artikel mit dem Namen „HH – 01“ (steht gemeinhin für “Heil Hitler”) angeboten: ein weißes T-Shirt mit schwarzem Hakenkreuz. Es kostet 20 Dollar. Der Clip wurde nicht dem gesamten US-Publikum gezeigt, sondern war regional eingeschränkt und lief wohl auf drei Sendern, die zu Fox gehören.

Während die Nutzung des Hakenkreuz-Symbols in Deutschland verboten ist und unter die Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger und terroristischer Organisationen fällt, lässt das US-Recht aufgrund des First Amendments der Verfassung einen großen Spielraum bei der Äußerung rassistischer und antisemitischer Ansichten – und der Nutzung sowie Verbreitung des Hakenkreuzes.

Der kanadische Merch-Anbieter Shopify bearbeitet die Bestellungen. Auf die Anfragen über dessen Beteiligung an der Verbreitung von Hakenkreuz-Shirts reagiert Shopify noch nicht. Gegenüber Magazin Variety sagte PR-Fachmann Ronn Torossian, dass es „keine Entschuldigung dafür gibt, dass Shopify ihm erlaubt hat, diese auf ihrer Plattform zu verkaufen, und aus der Perspektive der Krisen-PR werden sie sich verantworten müssen. Geld mit dem Verkauf eines Shirts zu verdienen, das das wichtigste Emblem der Nazis war und den Tod von 6 Millionen Juden symbolisiert, ist verachtenswert.”

Vorausgegangen war der Aktion ein weiterer absurder Stunt bei der Grammy-Verleihung. Dort tauchte West mit seiner Frau Bianca Censori auf, wobei Censori ein durchsichtiges Kleid trug und damit praktisch nackt war. In der darauffolgenden Woche wurde er auf X/Twitter noch expliziter, einschließlich eines Posts zur Unterstützung von P. Diddy, der wegen des Vorwurfs sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung im Gefängnis sitzt. Er schrieb aber auch sehr deutlich neben weiteren antisemitischen Ausschweifungen: “Ich bin ein Nazi. Ich liebe Hitler, was jetzt, ihr Bitches.”

Kanye West auf X/Twitter gesperrt

Mittlerweile ist der X-Account des 47-Jährigen nicht mehr erreichbar. West kündigte zwar im Zuge seiner “sehr kathartischen” Entgleisungen an, sich von der Plattform abzumelden. X-Besitzer Elon Musk bestätigte allerdings bereits, dass Wests Account als „NSFW“ (nicht sicher für die Arbeit) eingestuft wurde und die Öffentlichkeit sein Konto aufgrund seiner Beiträge „nicht sehen wird“. Das liegt wohl nicht an der rassistischen Natur seiner Beiträge, West teilte zuvor auch eine Reihe pornografischer Videos.

Vor fast genau einem Jahr hatten Sharon und Ozzy Osbourne den Rapper wegen eines unautorisierten Black-Sabbath-Samples scharf angegriffen. Weil West “Antisemit” sei, haben Osbourne den Song nicht freigegeben. Nach Androhung rechtlicher Schritte wurde das Sample ausgetauscht.

Nick Cave hatte – zumindest bis zu diesem neuen Tiefpunkt – kein Problem mit der Trennung von Kunst und Künstler im Fall West. Vorletzte Woche verriet Cave erst, dass er den Song “I Am A God” auf seiner Beerdigung spielen würde. “In gewisser Weise ist mir egal, was Kanye zu sagen hat, aber ich liebe seine Musik”, erklärte Cave ein paar Jahre zuvor. “Antisemitismus finde ich besonders geschmacklos, und es ist sehr enttäuschend, diese offensichtlichen, langweiligen, reduzierenden Ansichten von ihm verbreitet zu sehen. Andererseits bleibt es jedem selbst überlassen, ob man seine Musik weiterhin hören kann. Ich kann es, und ich liebe Kanyes Musik.”

Autismus-Diagnose

West hatte in den vergangenen Jahren immer wieder von psychischen Problemen gesprochen und dass er mit Depressionen, Angstzuständen und mehreren Suchtkrankheiten kämpfe. 2016 wurde eine bipolare Störung bei ihm diagnostiziert, die er später als Fehldiagnose einstufte. Erst letzte Woche erklärte er im Podcast “The Download” dann, dass bei ihm Autismus diagnostiziert worden sei, worauf er die Medikamente gegen bipolare Störungen absetzte.

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