“Obwohl das Touren der beste Job überhaupt ist, ist es für viele Künstler:innen im Jahr 2024 technisch gesehen das, was man ein Passionsprojekt nennen könnte”, kündigt Kate Nash ihren neuen Onlyfans-Account an, mit dem sie ihre Tour mitfinanzieren möchte. “Eine kürzlich von den Pirate Studios durchgeführte Umfrage ergab, dass die Preise für Konzerttickets und Festivals in die Höhe schießen und einige wenige in der Branche durch das Touren zu Millionären oder sogar Milliardären werden, während die Mehrheit der Musiker:innen und Künstler:innen darum kämpft, sich Auftritte leisten zu können”, erklärt die britische Singer/Songwriterin die angespannte Lage für tourende Bands weiter, wobei die Preise für Unterkünfte, Verpflegung und Promo stark in die Höhe gestiegen seien, sich an der Entlohnung der Künstler:innen aber nichts geändert hätte.
Kate Nashs Lösung: “Deshalb bitte ich dieses Weihnachten darum, entweder ein Stück meines Merchs oder meinen Arsch auf meinem neuen Onlyfans-Account zu kaufen, um mich dabei zu unterstützen, gute Gagen zu zahlen und eine qualitativ hochwertige Show auf die Bühne zu stellen. (Ihr braucht meine Musik nicht zu streamen, mir reichen 0,003 Cent pro Stream, danke) Pogue Mahone everyone [dt. Küsst meinen Hintern]!”
“Butts 4 Tour Buses” heißt die Onlyfans-Kampagne von Nash, bei der man für knapp 9 Euro im Monat dabei sein kann – und wohl regelmäßig Fotos von Nashs Hinterteil zu sehen bekommt. Die 37-Jährige ist dabei keine Vorreiterin, die auf solche Taktiken zurückgreift: Anfang des Jahres ging etwa Lily Allen einen ähnlichen Weg und berichtete, dass sie mittlerweile mehr Geld damit verdiene, Fotos von ihren Füßen auf der kostenpflichtigen Plattform, auf der häufig erotische Fotos und Videos bereitgestellt werden, zu posten, als mit den Streams ihrer Songs.
Streamingdienste wie Spotify stehen bereits seit längerem in der Kritik, da die Bezahlung der Künstler:innen einem Hungerlohn entspricht: Gerade einmal 0,3 Cent erhalten Künstler:innen pro Stream, im vergangenen Jahr änderte Spotify dazu noch seine Strategie und zahlt Künstler:innen seitdem erst ab 1000 erreichten Streams überhaupt Geld aus.
Kate Nash hatte zuletzt im Juni ihr neues Album “9 Sad Symphonies” veröffentlicht und ist aktuell auf Europatour. Anfang Dezember kommt sie damit auch nach Deutschland, unter anderem nach Osnabrück, Berlin und Köln. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Wir sahen sie bereits als Headliner auf dem Reeperbahn Festival dieses Jahr.