Seit der Ankündigung der drei Reunion-Konzerte von Slayer bei großen US-Festivals hat Kerry King sein Bestes gegeben, um die Erwartungen der Fans zu dämpfen. Kürzlich betonte er, dass die Reunion-Shows nicht zu einer jährlichen Tradition werden würden. Da dies offenbar nicht deutlich genug war, stellte King nun klar, dass diese Wiedervereinigung nur von kurzer Dauer sein wird.
In einem neuen Interview mit dem New Yorker Radiosender Q104 (transkribiert von Blabbermouth) verdeutlichte er nochmal den Hintergedanken der Reunion: “Ich werde es so ausdrücken, dass es jeder verstehen kann. Wir haben seit Anfang 2020 Angebote abgelehnt, wegen der Pandemie und so. Und dann näherte sich das fünfjährige Jubiläum von dem Zeitpunkt, an dem wir aufhörten zu spielen, also dachte ich mir: ‘Wisst ihr was? Das ist ein Drei-Show-Paket. Ich denke, es würde Spaß machen, das zu machen.’ Es ist eine Art fünfjähriges Jubiläum unserer letzten Tour.”
Außerdem stellte er klar: “Wir werden nie wieder auf Tour gehen – das wird nicht passieren. Wir werden auch nie wieder eine Platte aufnehmen, das wird auch nicht passieren. Aber Gedenkkonzerte zu spielen, das finde ich irgendwie lustig.”
Kurz vor der Ankündigung der Reunion hatte King erklärt, dass er keinen Kontakt zu seinen ehemaligen Bandkollegen habe, aber keinen übermäßigen Groll mehr gegen Sänger Tom Araya hege. Ex-Schlagzeuger Dave Lombardo erklärte er hingegen für tot. Bezüglich seiner Beziehung zu Araya betonte King, dass er nicht wütend auf ihn sei, sondern dass sie sich zu Geschäftspartnern entwickelt hätten. Er habe seit den Abschiedsshows 2019 nicht mehr mit Araya gesprochen, sehe aber kein Problem darin, bei den Proben zu erscheinen, da sie Profis seien.
Auf die Frage, ob Slayer ein oder zwei Shows pro Jahr spielen würden, wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt, antwortete Kerry, dass er nicht einmal von jährlichen Auftritten spreche. Er meinte vielmehr, dass es alle zwei, drei oder sogar fünf Jahre sein könnte, da er ab 2025 mit seiner Soloband sehr beschäftigt sein werde.
In einem Interview mit dem Metal Hammer bedauerte King, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Slayer-Reunion den Start seines Soloprojekts überschattet habe. Mit seinem nach ihm benannten Soloprojekt veröffentlichte er am 17. Mai sein erstes Album “From Hell I Rise” bei Reigning Phoenix Music, welches stark an Slayer erinnert, was nicht überrascht, da einige der Stücke ursprünglich für das letzte Slayer-Album “Repentless” geschrieben wurden.
In zwei Tagen spielt Kerry King sein erstes Deutschland-Konzert mit seinem neuen Soloprojekt bei Rock Am Ring. Es folgt ein Konzert bei Rock Im Park sowie zwei Soloshows in Berlin und Hamburg.
Warum nicht bei allen Fans Vorfreude auf die Reunion der Thrash-Metal-Könige Slayer aufkommt und warum die Aussagen von Kerry King nicht immer allzu glaubwürdig sind, lest ihr in unserem Kommentar. (V+)
Live: Kerry King
07.06.2024 Rock am Ring
09.06.2024 Rock im Park
11.06.2024 Hamburg – Grosse Freiheit 36
12.06.2024 Berlin – Huxleys Neue Welt