Es wäre ein harter Schlag für die Kölner Musik- und Kulturszene: Möglicherweise muss das Gebäude 9 im Kölner Nordosten Wohn- und Gewerbeflächen weichen, wie mehrere Kölner Zeitungen und Onlineportale übereinstimmend berichten.
Offenbar sieht ein Beschluss der Bezirksvertretung Köln-Mülheim eine Änderung jenes Flächennutzungsplanes vor, der auch das Gelände des beliebten Clubs an der Deutz-Mülheimer Straße einschließt. Unter dem Arbeitstitel “Euroforum Nord” sollen dort neben Gewerbe- und Grünflächen künftig auch Wohngebäude – auf einer Karte als “Quartier Zabol” vermerkt – in unmittelbarer Nähe zum Gebäude 9 entstehen. Wegen der Lärmbelästigung müsste der Club dann mit großer Wahrscheinlichkeit umziehen. Derzeit befinden sich in der Nachbarschaft der Halle des Gebäude 9 nur wenige Geschäfte und Büros, die in den Abendstunden nicht besetzt sind.
Die Verwaltung der Stadt Köln soll laut des Beschlusses zwar den Clubbetreibern bei der Suche nach einem geeigneten neuen Standort helfen, bisher ist aber wohl noch keine realistische Alternative bekannt. Der Plan zur Umgestaltung des Gebiets existiert bereits seit 2008, am Montag wurde er von der Bezirksvertretung beschlossen. Damit er in Kraft tritt, muss ihm allerdings noch der Rat der Stadt Köln zustimmen.
Immer wieder müssen in Deutschland Clubs um ihre Existenz fürchten: In den vergangenen Jahren war auch das Kölner Underground von der Schließung bedroht, nur knapp konnte diese durch Proteste verhindert werden. In Hamburg hat der Traditionsclub Molotow gerade ein Ausweichquartier bezogen, nachdem der ursprüngliche Standort in den sogenannten Esso-Häusern an der Reeperbahn im Dezember wegen Einsturzgefahr evakuiert wurde.