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Kölner Underground schließt nach 29 Jahren Clubgeschichte

Kölner Underground schließt nach 29 Jahren Clubgeschichte
Das Underground ist eine der wichtigsten Kölner Locations für Konzerte, auch für Bands aus dem VISIONS-Kosmos. Schon länger hatte die Stadt neue Bauvorhaben auf dem Gelände geplant, jetzt drängt sie damit im Eilverfahren: Zum 15. September muss der Club schließen.
Foto: Hexenmeister 70

Heute Morgen gab Underground-Betreiber Micki Pick in einer Pressekonferenz des Kölner Express das bevorstehende Ende der Kölner Konzertlocation bekannt: “Leider haben wir kurzfristig die endgültige Nachricht erhalten, dass der Betrieb des Underground zum 15. September eingestellt werden muss.” Das Gebäude auf der Vogelsanger Straße im Kölner Viertel Ehrenfeld soll abgerissen werden, um Platz für eine inklusive Universitätsschule zu schaffen.

Dass das Underground den schon länger geplanten Bauvorhaben der Stadt auf dem sogenannten Helios-Gelände früher oder später weichen werden muss, war schon länger bekannt gewesen. Ein fester Termin stand aber noch nicht fest. Pick gab außerdem in der Konferenz an, er habe die zuständige Immobilien-Unternehmensgruppe Bauwens zuvor gebeten, den Betrieb des Clubs wenigstens bis zum Januar 2018 aufrecht erhalten zu dürfen, damit das Underground zum Abschluss noch sein 30-jähriges Bestehen feiern könnte. Daraus wird jetzt nichts mehr – Pick betonte jedoch beschwichtigend, dass der Schließungstermin am 15. September schon ein Entgegenkommen des Unternehmens sei. Das Underground hätte sonst schon zweieinhalb Monate vorher abgerissen werden müssen.

Pick hoffe nun darauf, bald eine Genehmigung für eine vorübergehende neue Location zu bekommen. An der benachbarten Heliosstraße steht die sogenannte DQE-Halle frei, die zu einem Veranstaltungsort mit ähnlicher Kapazität werden könnte. “Wir haben ein Konzept dafür eingereicht und erfüllen alle Auflagen”, sagte Pick. Bekommt er die Genehmigung, dann gebe es zumindest bis 2019 einen Nachfolger für das Underground, denn bis dahin laufen die Verträge mit dem Unternehmen Bauwens, dem ein Großteil des Helios-Geländes gehört. “[Wir] könnten in wenigen Wochen starten.”

Das Underground war Zeit seines Bestehens immer eine wichtige Anlaufstelle für zahlreiche Bands aus dem VISIONS-Kosmos. Bis zur Schließung am 15. September werden hier unter anderem noch die Punkrocker Useless ID und Nothington (4. August), die japanischen Avantgarde-Noiserocker Boris (15. August) und der Lagwagon-Frontmann Joey Cape (13. September) spielen. Noch heute Abend werden dort die Kalifornier Face To Face auf der Bühne stehen. Zu den darüber hinaus geplanten Konzerten gibt es bisher keine Informationen, die Veranstalter werden sich um einen Wechsel der Location bemühen müssen – wir werden euch natürlich entsprechend informieren.

Video: Livestream der Pressekonferenz mit Betreibern des Underground