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Lieblingssongs 2017: Dennis Plauk

Lieblingssongs 2017: Dennis Plauk
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2017. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Chefredakteur Dennis Plauk.

Eines der besten Alben von 2017 ist gar nicht von 2017: Zeal & Ardors Debüt erschien bereits im Jahr zuvor, weitgehend unbemerkt auf einem niederländischen Kleinstlabel. Doch wirklich von sich reden machte das Projekt des Schweizamerikaners Manuel Gagneux erst 2017. Der ganze Wahnsinn seiner Allianz aus Negro-Spirituals und Black Metal offenbart sich zwar erst auf Albumlänge, einen guten Eindruck vermittelt der Titelsong “Devil Is Fine” aber allemal.

Überhaupt Gospel und Rock – ein aufregendes Paar, eine innovative Verschmelzung: Benjamin Booker empfiehlt sich mit Songs wie “Witness” ebenso als – obendrein politisch motivierter – Genre-Clasher wie die allmächtigen Algiers mit “The Underside Of Power“, dem titelgebenden Schlüsselsong ihres zweiten Albums. Mit ihren sozialkritischen Texten traf die Band um Franklin James Fisher ebenso den Nerv der Zeit wie mit ihrem spröden, kaputten Sound.

Der schlägt auch eine Brücke in den Post-Punk, wo es sich 2017 besonders ergiebig gestaltete: Die Buddy-Bands Protomartyr und Metz teilen sich mit “Male Plague” beziehungsweise “Drained Lake” zwei überragende Genre-Hymnen, und der artist formerly know as Beastmilk, Grave Pleasures, zeigt sich in Songs wie “Joy Through Death” gründlich konsolidiert.

Ebenfalls eine Rückkehr nach Einstand, nur ungleich längerer Pause feiert man im Post-Hardcore: Quicksands “Cosmonauts” und At The Drive-Ins “No Wolf Like The Present” sind Höhepunkte gelungener Comeback-Alben. Was sich ebenfalls über die reanimierte Shoegaze-Superdoppel aus Slowdive und Ride sagen lässt: “Star Roving” und “Charm Assaul” sprechen für sich – und für ein Jahr, in dem mir Rockmusik kaum noisig-melodisch genug sein konnte.

Playlist: Die 10 Songs des Jahres von Dennis Plauk