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Lieblingssongs 2024 von Praktikant Julius von Glinski mit Brutus, Jinjer und Zeal & Ardor

Lieblingssongs 2024

Praktikant Julius von Glinski
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2024. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Praktikant Julius von Glinski.
Die zehn Lieblingssongs von Praktikant Julius von Glinski 2024
Die zehn Lieblingssongs von Praktikant Julius von Glinski 2024

Sowohl im VISIONS-Land als auch in der echten Welt kann festgehalten werden, dass 2024 total seltsam war. Gesellschaftlich, politisch, und noch viel wichtiger, musikalisch. Trotz enttäuschender Alben eigentlich guter Bands, langen Durststrecken, traurigen Auflösungen und noch traurigerer Reunions gab es zum Glück aber auch einige Ohrwürmer:

Ghostkid – “Blood”

Heiße Liebe zu einer Band bedeutet in meinem Fall, dass jedes kritische Urteilsvermögen aus dem Fenster geworfen werden kann, sobald ein neuer Song erscheint. Am ehesten passiert das, wenn knuffige Menschen finstere Metalcore-Songs mit noch finsteren Texten machen. Ex-Electric Callboy-Frontmann Sebastian „Sushi“ Biesler ist in der Tat knuffig, auch wenn er in Musik, Wort und Performance versucht, das Gegenteil zu behaupten. „Blood“ stellt in allen drei Aspekten seinen bisher makabersten Song dar, dazu noch die persönliche Bestleistung was animalische Schreie und Breakdowns angeht.

Brutus – “Paradise”

Die belgischen Post-Rocker haben sich dieses Jahr rar gemacht, um Luft für spannende neue Projekte zu haben: Erst covern sie im weitesten Sinne Refused, dann arbeiten sie an einem Serien-Soundtrack mit, ihre Single aus letzterem legen sie als siebenminütigen Ambient-Remix neu auf. Beide Versionen in Kombination entfalten erst ihre volle Wirkung.

Jacob Collier – “Cinnamon Crush”

Das Wunderkind Jacob Collier ist mittlerweile erwachsen geworden. In seinen spielerischen Versuchen, sich jeden erdenklichen Musikstil zu eigen zu machen, merkt man das jedoch kein bisschen. Speed Rap, Free Jazz, Indiefolk und symphonische Dichtung kann er schon, mit dem neuen Album kommt noch Klangcollage dazu. Die manisch kreativen und total überladenen Anfälle werden manchmal zu viel, aber „Cinnamon Crush“ geht einen Schritt zurück: wirkt simpel, birgt aber viele Feinheiten, einen sexy Bass und quirlig zusammengeschnittene Beats in seinen Windungen.

Bloodywood – “Nu Delhi”

Meine Bekanntschaft mit Bloodywood ergab sich anfangs durch Zufall auf einem Festival, die spontane Begeisterung hat jedoch bis heute nicht abgerissen. Die Desi Boys fahren einen Stilmix aus indischer Folklore, Nu Metal und Bollywood-Ästhetik – wahrscheinlich als einzige bzw. einzige bekannte Band. Da sind auch keine klanglichen Experimente nötig, sie müssen nur dafür sorgen, dass sich ihre Nische vergrößert: Auf den letzten Metern des Jahres arbeiten sie für eine weitere Single mit Babymetal zusammen, den Platz auf dieser Liste können sie sich aber nur selbst streitig machen.

Mø – “Wake Me Up”

Ebenfalls auf den letzten Drücker veröffentlicht Singer/Songwriterin Mø ein unerwartetes Crossover: Sie covert den Avicii-Megahit „Wake Me Up“ im Stile ihres Debütalbums. Angedüsterte Indie-Electronica kollidiert mit Songwriting, das mit Indie mal gar nichts zu tun hat. Das Ergebnis lief in meiner Playlist circa eine Woche lang auf Dauerschleife.

Gnome – “Old Soul”

Von der gesamten MINT-Redaktion, über das Büro des IT-Chefs und in die Höhle, in der die Praktikanten wohnen, wird die Reihe der von Gnom-Stonerrock Angefixten immer länger. Das belgische Trio besingt das Leben als Gnom, mit all seinen ernsten bis epischen Wendungen – von Ogern gejagt, von den Göttern verlassen, in Käse gebadet.

Bongloard – “Downwards”

„Silence, used to be my gateway drug/ It kept exploding in my head, but I didn’t dare to speak out loud.“ Wenn ich nicht besser aufpasse, kriegen mich meine Kollegen noch dazu, Punk zu mögen …

Jinjer – “Kafka”

Drei Minuten konstante Steigerung für nur eine Minute pure Eskalation aus Slap-Bass und Blastbeats. Heftiger Song.

Zeal & Ardor – “Hide In Shade”

Böse Zungen meinen, Zeal & Ardor seien mit ihrem aktuellen Album weich geworden, und meine Zunge ist da nicht ganz unschuldig. Stilistische Finten waren zwar schon seit Anbeginn der Gruppe ihr Forte, mittlerweile sind ihre stärksten Songs jedoch die, die ihrem selbstgeschaffenen Genremix auch weiterhin entsprechen. Dafür fetzen die aber auch umso mehr.

Mdou Moctar – “Modern Slaves”

Erst dieses Jahr habe ich von der Existenz der florierenden Sub-Sahara-Bluesrock-Szene erfahren, seither fasziniert sie mich. Von der legendären Lautstärke eines Mdou Moctar Konzerts konnte ich mich jedoch noch nicht selbst überzeugen, da alle Deutschland-Konzerte abgesagt werden mussten. Für die Zukunft stehen sie aber ganz oben auf der Liste, vielleicht klappt es ja schon 2025.

In diesem Sinne – guten Rutsch, und frohes Neues!

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