MP3 und Musikindustrie sind noch immer zwei Begriffe, die nicht zusammen passen wollen, noch in diesem Jahr soll sich dieser Umstand allerdings ändern. Immerhin drei der fünf verbliebenen Musik-Majors haben sich darauf geeinigt, künftig an einem Strang zu ziehen: Der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann (u.a. Foo Fighters, Guano Apes), der US-Riese AOL Time Warner (u.a. Red Hot Chili Peppers, Green Day) und die britische EMI-Gruppe (u.a. Radiohead, Beastie Boys) haben mit dem Online-Unternehmen RealNetworks die Gründung von MusicNet bekannt gegeben.
MusicNet soll aber wohl nicht als direkte Download-Plattform bereit stehen, sondern lediglich Lizenzen vergeben, bspw. an Napster. Ob man allerdings unbegrenzten Zugriff auf sämtliche gewünschten Songs haben wird, ist derzeit noch unklar, denn `Sony Music` (u.a. RATM, Manic Street Preachers) will gemeinsam mit `Universal Music` (u.a. Limp Bizkit, Weezer) eine eigene Musikplattform unter dem Namen `Duet` ins Leben rufen. Ob sich die Musikkonzerne allerdings einen Gefallen damit tun würden, parallel zwei etwa gleichstarke Konkurrenten im Netz etablieren zu wollen, bleibt abzuwarten…
Napster will derweil am heutigen Dienstag eine Protestveranstaltung in der US-Hauptstadt Washington organisieren, um die Volksvertreter davon zu überzeugen, die MP3-Börse nicht in die Illegalität zu drängen. Public Enemy-Kopf Chuck D. wird als Redner auftreten, ihre Anwesenheit kündigten außerdem diverse Musiker und Industrie-Lobbyisten an.