Wem das letzte Kettcar-Album “Zwischen Den Runden” zu mild und eskapistisch war, der sollte spätestens jetzt wieder hinhören: Mit “Der Tag wird kommen” bezieht Marcus Wiebusch so klar und unmissverständlich Stellung wie schon lange nicht mehr.
In dem Stück, dass ihr unten als Lyric-Video sehen könnt, erzählt Wiebusch mutmaßlich autobiografisch, wie ein Fußball-Kollege Profi wird – und dabei seine Homosexualität verstecken muss, die er seinen alten Teamkameraden noch beichtet und dort auf Verständnis stößt: “Es war uns vollkommen egal, ob er straight oder schwul war/ Wir spielten zusammen seit der F-Jugend Fußball.”
Im Refrain – und überhaupt dem ganzen Song – fiebert Wiebusch kämpferisch dem Tag entgegen, an dem Homosexualität (auch im Fußball) endlich als völlig normal gilt, gibt dann jedoch auch seinem alten Fußballfreund eine resignierte Stimme: “Du bist dann der Erste, der Homo, der Freak/ Es gibt dann keinen, der in dir nur den Fußballer sieht./ Aber ja, es wird besser und der Tag ist in Sicht/ Einer wird es schaffen, aber ich bin es nicht.”
Auch musikalisch betritt Wiebusch mit “Der Tag wird kommen” Neuland: Zu einem orchestralen, basslastigen Beat sprechsingt Wiebusch sich näher an Puff Daddy als an Tomte durch die siebenminütige Wutrede, die im hinteren Drittel sogar noch eine dramatische Klavier-Pause einlegt.
Marcus Wiebuschs erstes Soloalbum “Konfetti” erscheint am 18. April beim Grand Hotel van Cleef, wo es auch bereits vorbestellt werden kann. Zudem ist Wiebusch ab Ende April in Deutschland auf Tour, Karten gibt es bei Eventim.
Marcus Wiebusch – “Der Tag Wird Kommen” (Lyric Video)
Live: Marcus Wiebusch
30.04. Leipzig – Courage zeigen!
01.05. München – Ampere
02.05. Wiesbaden – Schlachthof
03.05. Köln – Bürgerhaus Stollwerck
04.05. Berlin – Heimathafen
17.06. Magdeburg – Moritzhof
18.06. Dresden – Beatpol
19.06. Erlangen – E-Werk