Zwei EPs und ein paar Singles. Viel mehr gab es von Maruja noch nicht zu hören. Ausverkauft sind die Shows der Post-Punks aus Manchester dennoch meistens. Warum beweist allein die neue Single “Break The Tension”, die aus Improvisationssessions während ihrer Proben entstanden ist und die manische Live-Atmosphäre der Band widerspiegelt. Da treffen etwa wahnwitziges Jazz-Drumming und transzendentes Saxofon-Spiel auf brutales Noise-Donnergrollen und Synthie-Kreissägen.
Sänger Harry Wilkinson findet darin sogar noch irgendwie Platz für sein gesprochenes Chaos, das auf der neuen Single das Gefühl der Machtlosigkeit repräsentiert: “Delve into the darker side of the human psyche/ the hunter of vengeance, the anxiousness of feeling trapped by our own narrative, or the loneliness of never being heart”, singschreit er im Song. Die Band selbst sagte zu “Break The Tension”: “Dies ist unsere bisher schonungsloseste Song, lasst die Hunde los!”
Mit ihrem unerbitterlichen Jazz-Punk, den sie im Gegensatz zu Vertretern wie etwa Squid oder Black Midi gänzlich unverkopft auf die Welt loslassen, dürften Maruja bald vermutlich recht weit vorne in Post-Punk-Großbritannien mitmischen.
Ein Debütalbum der Briten wurde bisher aber noch nicht angekündigt, dürfte nächstes Jahr aber überfällig sein.
Live gab es die Band dieses Jahr schon in Berlin, beim Haldern Pop und beim Reeperbahn Festival zu sehen. In Deutschland stehen zwar keine Termine mehr an, wer nicht zu weit von der niederländischen Grenze wohnt, hat im Dezember aber noch beim Zeitgeist Festival in Nijmegen die Gelegenheit, Maruja zu sehen.