Die Melvins und Foo Fighters-Chef Dave Grohl: zwischen den beiden Parteien lief es in der Vergangenheit vor allem seitens der Melvins nicht immer glatt. Zum 40-jährigen Bestehen der Alternative-Metal-Band äußerte sich Grohl nun überraschend versöhnlich: “Die Melvins, die wohl zu den einflussreichsten Künstlern der letzten 40 Jahre gehören, haben nie aufgegeben, die härteste Band aller Zeiten zu sein. Seit dem Tag, an dem ich ihr Debütalbum ‘Gluey Porch Treatments’ aus dem Jahr 1987 in die Finger bekam, hat mich ihr charakteristisches Feeling inspiriert, genau wie zahllose andere Bands, die zu ihnen als den Königen der Musikszene des Nordwestens aufschauen”, so der Nirvana-Drummer, der noch nachlegte und sich bei der Band bedankte: “Oh, und danke, dass ihr mir die Telefonnummer von Nirvana gegeben habt.”
2016 stellte Melvins-Chef Buzz Osborne Grohl in einem US-Interview bloß: Er schilderte darin, wie Grohl seine Band 2012 zunächst mit der Idee einer Nirvana-Reunion begeisterte – um sie dann im Regen stehen zu lassen. “Dave Grohl sagte, dass er so eine Aktion mit uns vor hatte”, so Osborne damals. “Er wollte Nirvana-Songs mit den Melvins spielen, vielleicht mit [Jesus Lizard-Frontmann] David Yow als Sänger.” Nirvana-Bassist Krist Novoselic tauchte dann auch zu den verabredeten Aufnahmen auf – nur von Grohl fehlte jede Spur.
Zuvor machte sich Osborne bereits über Grohls vermeintliche Abgehobenheit seit seinem Erfolg mit Nirvana und den Foo Fighters lustig. Osborne gilt generell als Kritiker des Grunge-Hypes und seiner Folgen: Er nannte etwa die Kurt Cobain-Doku “Montage Of Heck” als “zu 90 Prozent Bullshit“. 2015 wurde ein Foto von einem Merchandise-Stand der Melvins veröffentlicht, das ein Poster mit einem Seitenhieb auf Grohl zeigte: darauf sah man Grohl auf einem Thron sitzen, die Unterseite wurde jedoch als Toilette dargestellt. Grohl sitzt pressend darauf, während er die Zeile “There goes my hero” aus dem Song “My Hero” von “The Colour And The Shape” singt.
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Die Melvins haben kürzlich eine neu aufgenommene Version ihrer Debüt-EP veröffentlicht und werden im Juni auch in Deutschland auf Tour sein.
Die Foo Fighters bereiten sich derweil auf ihre ersten Auftritte seit dem Tod von Taylor Hawkins vor. Wer ihn am Schlagzeug ersetzten wird, ist weiterhin offen. Ein Teaser deutete zuletzt neue Musik der Alternative-Rock-Größen an.
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