Musikvideos gleichen heutzutage immer öfter in Bewegung gesetzter Kunst. Das beweist vor allem das neue Video der aus Münster stammenden Messer: Eine beeindruckend wirkende Aneinanderreihung von surrealen Bildern, Videoschnipseln und bunten Farben versetzt den Zuschauen in eine Rausch. Immer wieder erwischt man sich dabei, Teile des Videos deuten zu wollen, jedoch kläglich dabei zu scheitern. Deshalb ist es wohl am einfachsten, den Macher und Freund der Band Manuel Gehrke zu zitieren:
“Wie bei der Musik gibt es einen Anfang, einen Ton, ein Bild, eine Assoziation. Und wie sich die Schichten der Songs aufbauen, bauen sich die Schichten eines Videos auf. Mit der Mischung aus Found Footage und frischem Material und ohne die Begrenzung finanziell aufwendiger Produktionen, entstehen besondere Kanäle und persönliche Ausdrucksformen. Jeder kann Inhalte schaffen und keiner stößt sich an technischer Ambivalenz. In diesem Fall werden die beiden Medien, Film und Fotografie, die in einer ständigen Konkurrenz zueinander stehen, vereint. Die Emanzipation, zu jeder Zeit Sender und Empfänger zu sein, lässt die Grenzen alter Gewohnheiten schwinden. Der Rhythmus wird wichtiger als das technische Korsett. Befreit davon kann jede Idee ohne Bewertungsmuster einfließen und damit ersetzt die Inspiration die Erwartung. Die Narration bleibt das Video schuldig und organisiert sich durch autonom funktionierende Episoden. Schöne Landschaften, an denen ich mich erfreuen kann, treffen auf kalte Architektur, in der ich mich verlieren möchte. Gitarrenflächen treffen auf statisches Schlagzeug. Die Zerbrechlichkeit eines Messer Songs wird stetig malträtiert und man findet die Erlösung im Detail.”
Kunst- und Musikvideos verschmelzen – ein “psychedelische Feuerwerk”. Wer solche Videos zu seinen Songs produziert, weiß sicherlich auch auf seiner demnächst anstehenden Tournee zu überzeugen.
Live: Messer
14.12. Kassel – ARM
15.12. Braunschweig – Nexus
17.01. Köln – Stadtgarten
08.02. Würzburg – Cairo
09.02. Esslingen – Komma