Schuster bleibt bei seinen Leisten – oder so ähnlich. Ministry rund um Mastermind Al Jourgensen kündigen mit “Hopiumforthemasses” ihr 16. Studioalbum in insgesamt 42 Bandjahren an. Während die Welt sich durch Pandemien, Waldbrände, Klimawandel, gesellschaftspolitisches Chaos und von den sozialen Medien angeheizte Verschwörungstheorien kämpfen muss, liefern die Industrial-Veteranen erneut ihre ganz persönliche Antwort darauf. Dabei zieht Jourgensen wie gewohnt über den Zustand der Welt her, die “reif für einen Arschtritt” ist.
Selbst beschreibt er sich als “einfachen Passagier in diesem Leben”. “Ich beobachte gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungen und kommentiere sie, weil ich das Recht habe, mich zu Wort zu melden.” Kommentare, die fordern, dass sich öffentliche Personen wie Musiker:innen und Sportler:innen nicht mehr zu solchen Themen äußern sollen, sieht Jourgensen kritisch: “Wenn ich etwas sehe, sage ich etwas. Das wirkt sich auf jedes Album aus. Anstatt sitzen zu bleiben und über zerbrochene Beziehungen, inneren Aufruhr oder was auch immer diese Woche schmerzt zu singen, kommentiere ich das Geschehen aus der Perspektive eines Mitreisenden.”
Als ersten Vorgeschmack auf das neue Album teilen Ministry mit “Goddamn White Trash” jetzt auch bereits die erste Single-Auskopplung. Auf “Hopiumforthemasses” hat sich die Band auch eine Reihe von prominenten Unterstützern hinzugeholt. So sind unter anderem Eugene Hutz (Gogol Bordello), Jello Biafra (Ex-Dead Kennedys) oder Corrosion-of-Conformity-Frontmann Pepper Keenan auf dem Album vertreten.
“Hopiumforthemasses” erscheint am 1. März via Nuclear Blast und kann ab sofort vorbestellt werden. Ob es in Zukunft noch ein weiteres Album geben wird, ist allerdings unklar. Jourgensen hatte im Juni erklärt, “in ein oder zwei Alben mit Ministry aufhören” zu wollen, da er sich “anderen Dingen widmen” möchte und “wirklich irgendwie [an die Band] gefesselt” sei. Jourgensen hält es für einen guten Zeitpunkt, allmählich die Reißleine zu ziehen. Nun habe er noch selbst die Kontrolle und nicht das Label oder Management der Band würden Entscheidungen über ihre Musik treffen. Als finale Veröffentlichung plant er laut eigener Aussage eine Neuauflage des Debütalbums “With Sympathy” von 1983.
Ministry – “Hopiumforthemasses”
01. “B.D.E.”
02. “Goddamn White Trash” (Featuring Pepper Keenan)
03. “Just Stop Oil”
04. “Aryan Embarrassment” (Featuring Jello Biafra)
05. “TV Song 1/6 Edition”
06. “New Religion”
07. “It’s Not Pretty”
08. “Cult of Suffering” (Featuring Eugene Hütz)
09. “Ricky’s Hand”