“Tsotsi” bezeichnet in der Umgangssprache der südafrikanischen Townships einen Verbrecher oder ein Bandenmitglied. Tsotsi, der Protagonist des Films, ist – wie es der Name unschwer vermuten lässt – Mitglied einer solchen Jugend-Bande. Aufgewachsen in einem Slum nahe Johannesburg, führt der 19-jährige ein hoffnungsloses Leben am Rande der pulsierenden, multikulturellen Metropole. Als Anführer einer kleinen Gangsterbande ist die Gewalt sein ständiger Begleiter. Tsotsi verschwendet keine Gedanken an seine Vergangenheit oder Zukunft – dafür bleibt in der schnelllebigen Gegenwart ohnehin keine Zeit.
Eines Abends schießt Tsotsi in einem noblen Vorort auf eine Frau und stiehlt ihr Auto. Auf seiner Flucht entdeckt er auf dem Rücksitz ein Baby, und baut vor Schreck einen Unfall. Der Anblick des schreienden Kindes geht aber auch dem ansonsten so kühlen Banden-Führer nahe. Zu Fuß setzt er die Flucht fort, und nimmt das Baby in einer Papiertüte mit in seine Welt. Wer das “City Of God”-ähnliche Milieu in dem Tsotsi lebt bereits kennen gelernt hat, der kann sich vorstellen, dass die Erziehung eines Babys einige Probleme und Konflikte mit sich bringt.
Basierend auf Athol Fugards Roman “Tsotsi”, erstmals erschienen im Jahre 1980, erhielt der Film den Oscar als “Bester fremdsprachiger Film” 2006.
Musikalisch beschäftigt sich Tsotsi mit der modernen Musik der südafrikanischen Townships, einer Musikrichtung, die sich Kwaito nennt. Fest in der urbanen Kultur Johannesburgs verwurzelt ist Kwaito eine Spielart populärer Tanzmusik, die rhythmische Gesänge über einen stark bass-geprägten Hintergrund legt. Auf dem Soundtrack des Films spielt Kwaito eine dominierende Rolle und trägt zum authentischen Bild des Straßenlebens in den Ghettos bei. Neben den Songs von Zola, Mahlasela, Unathi und weiteren Stars der aktuellen südafrikanischen Szene umfasst der Soundtrack auch die Filmmusik von Mark Kilian und Paul Hepkerwird.
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