13.05., Erster Tag:
“Heut’ bin ich dran. Beppo, der Drummer. Der Drummer, der nach zwanzig Jahren immer noch nicht sein Schlagzeug stimmen kann. Deshalb haben wir heute Benni da. Der hat das auch schon für Urlaub In Polen und für Smoke Blow gemacht (ob die auch nicht ihre Drums stimmen können?).
Und jetzt klingt mein Schlagzeug so, wie es im Proberaum nie klingt. Gut gemacht, Benni. Ich lege also los, und muss mal wieder feststellen, dass man im Studio immer knallhart alle Fehler hört. Alles, was im Proberaum oder live vom Wall of Sound gnädig verschluckt wird, kommt hier an den Tag. Scheiße, ziemlich peinlich.
Bei den anderen hört man später ihre Instrumente immer mit den Drums im Hintergrund, da fällt das nicht so auf. Aber ich bin der erste, der aufnimmt. Nach jedem Take wird abgehört, und dann heißt es Drummer-Hosen runter. Und meine Hose muss oft runter. Schon wieder eine verschlampte Kick-Drum. Scheiße, ziemlich peinlich.
Die anderen quengeln. Na wartet, denke ich, wenn ihr dran seid. Euch mach’ ich fertig. Roger, die G-14-Moll-Quintakkorde hast du auch schon mal besser hingekriegt. Aber bis dahin muss ich leiden. Ich bereue, dass ich so wenig übe. Ich bereue, dass wir so wenig proben. Ich bereue, dass wir 21 Lieder in 10 Tagen einspielen wollen. Ich bereue, dass ich so wenig geschlafen habe – thanks to the kids. Ich sollte vielleicht doch lieber was anderes machen.
So, fertig. Acht Lieder an einem Tag eingespielt. Thilo, der Mischer, sagt ‘Super Beppo! Ist doch gut gelaufen.’ Klaro. Ich klopfe mir selbst auf die Schulter. Super, Beppo.”
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