Leicht melancholisch fließt “The Ground Walks, With Time In A Box” dahin, vorne kratzt und quietscht ein typischer Modest-Mouse-Lead – und hinten pumpen Bass und Schlagzeug zur Funk-Gitarre einen tanzbaren Indie-Disco-Beat. Dementsprechend klingt Isaac Brocks Gesang hier extra abgehackt und zappelig.
Einen wirklichen Refrain hat der Song nicht, der Beat geht stoisch durch, stattdessen füllen launische Bläser, Boney-M-Keyboards und James-Bond-Synthies die Lücken zwischen den Strophen – bis das Stück nach viereinhalb Minuten in einen noisig-psychedelischen Interlude strudelt, bevor sich der Beat fängt und zu Flaschenboden-Percussion kurz wieder Fahrt aufnimmt, bevor das Stück langsam ausläuft.
Im Vergleich zu den anderen drei Vorabsongs des neuen Modest Mouse-Albums “Strangers To Ourselves” ist “The Ground Walks, With Time In A Box” damit mit Abstand der schrägste, eigenwilligste Song: “Lampshades On Fire” war ein prototypischer Modest-Mouse-Indie-Stomper, “Coyotes” mit seinem tierischen Video eine folkige Atempause, und “The Best Room” ein schwerer, rumpeliger und süßlicher Groover.
“Strangers To Ourselves” erscheint am 3. März in Deutschland; es ist das sechste Album der seit 1993 aktiven Indierock-Band aus Issaquah/Washington.