1986 veröffentlichte eine junge Band um Sänger Mike Patton, Bassist Trevor Dunn, Schlagzeuger Jed Watts und Gitarrist Trey Spruance als Mr. Bungle ein Tape mit acht Songs namens “The Raging Wrath Of The Easter Bunny”. Wer das sein Eigen nennt, der kann sich glücklich schätzen, denn das Ding wird für durchschnittlich 224 Euro auf Discogs gehandelt.
In unterirdischem Sound gibt es auf dem Tape eine Mischung aus Thrash und Speed Metal, angereichert mit allerhand Verrücktheiten von Video-Game-Geräuschen, Trompete, Saxophon, Kazoo und …nun ja: Hawaiian Nose Humming. Ausgerechnet dieses Tape wollen Mr. Bungle im Februar 2020 auf die Bühne bringen – allerdings (vorerst) nur in drei US-Städten.
Am Schlagzeug soll dabei Ex-Slayer-Schlagzeuger Dave Lombardo sitzen, der mit Patton ja bereits bei Fantomas und Dead Cross kooperiert hat. Außerdem wird Scott Ian von Anthrax die zweite Gitarre übernehmen. Der Band-Kern aus Dunn, Patton und Spruance bleibt bestehen.
Es sind übrigens die ersten Shows von Mr. Bungle seit 20 Jahren – und es ist das erste Mal seit 30 Jahren, dass Material von “The Raging Wrath Of The Easter Bunny” live zu hören sein wird.
Das sagen die Musiker dazu:
Trey Spruance:
“Seitdem Trevor mit der Idee von ‘The Raging Wrath Of The Easter Bunny’ V.2 vor ein paar Jahren ankam, brüteten Patton, Lombardo, er und ich an diesem Ei herum. Lombardo rief mich eines Tages an und fragte mich, ob ich ein paar Gitarren-Demos aufnehmen könnte, damit er die Songs lernen kann. Er hatte die großzügige Idee, die anderen Jungs zu überraschen, indem er super vorbereitet für die Songs ist. Tatsächlich war ich zu diesem Zeitpunkt gerade in Eureka. Also fand ich mich in der gottverdammten Stadt wieder und in dem gottverdammten Haus, in dem ich die originalen Gitarren für das Demo 33 Jahre zuvor aufgenommen hatte. […] Es dauerte nicht lange, bis der Zug Fahrt aufnahm – zu schnell für uns, um noch abzuspringen.”
Trevor Dunn:
“Als wir das Demo aufnahmen, waren wir 16 und 17 Jahre alt und nahmen es mit der Musik total ernst. Wir nahmen den Schwall von 80s Metal komplett mit, absorbierten jedes Riff und jeden Drum-Fill von jeder bekannten Band von Dänemark bis San Francisco. Die Aufnahmen und Fähigkeiten waren amateurhaft, aber der Spirit war da. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Musik verdient hatte, in einer klareren, definierteren Verpackung präsentiert zu werden – selbst, wenn es 33 Jahre später passieren würde.”
Mike Patton:
“Ich erinnere mich, wie ich Riffs für diese Cassette in der Garage meiner Eltern geschrieben habe – ohne Heizung. Ich habe also in einem Schlafsack aufgenommen für die analoge Wärme – auf einer gutgestimmten Akustikgitarre, die ich an einen Ghettoblaster angeschlossen hatte. Gott sei Dank hatte ich Trevor und Trey, die mir halfen, meine verrotteten Riffs in etwas Verständliches zu übersetzen.”
Scott Ian:
“Als Mike mich deswegen anrief, machte mir mein Hirn vor, dass er mich zu einer Show einladen wollte – weil er wusste, dass ich großer Mr.-Bungle-Fan bin. Als ich mir bewusst wurde, dass er tatsächlich will, dass ich mit ihnen Gitarre spiele, zerbrach mein Hirn, ich war ein kicherndes, sabberndes Etwas. Irgendwie bekam ich es hin, ein ‘JA’ in meine Tastatur zu tippen. Heilige Scheiße, ich spiele mit Mr. Bungle. Ernsthaft: Das ist eine Ehre und ein Privileg.”
Dave Lombardo:
“Ich habe keine Ahnung, was im Wasser von Eureka, Kalifornien war, aber es war ganz sicher nicht rein. Das wird eine überzogene, geisteskranke Band, mit der ich da spielen werde – und ich fühle mich geehrt, dass ich gefragt wurde, dem Zorn beizuwohnen.”
Live: Mr. Bungle
07.02. Los Angeles – Fonda Theatre
08.02. San Francisco – Warfield Theatre
10.02. New York – Brooklyn Steel