Der Kölner Bob-Marley-Fan Julian Schmidt betreibt seit 2009 die Online-Plattform reggaeville.com. Mittlerweile bewegen sich seine Abonnentenzahlen auf Facebook im siebenstelligen Bereich. 2021 wird ihm für seine Plattform gar der JaRIA-Honour-Award in der Kategorie „Extraordinary Impact on the Music Industry “NEW MEDIA““ verliehen. JaRIA steht für die Jamaica Reggae Industry Association, den NGO-Verband aller Reggae-Schaffenden in Jamaika.
Im Gespräch erklärt Schmidt zunächst, wie er zum Bob Marley-Sammler wurde und dass seine Sammlung weniger durch das Ziel, möglichst viel Material über die Reggae-Ikone anzuhäufen, entstand. Vielmehr handelt es sich um eine Begleiterscheinung des Fan-Seins. 150-200 Konzerte der Kinder von Bob Marley hat Schmidt bis heute besucht. Marley selbst war leider nicht mehr am Leben, als Schmidt alt genug war, um 1989 mit vierzehn sein erstes Konzert (Ziggy Marley) zu sehen.
So kennt er Bob Marleys Auftritt 1980 in der Westfalenhalle in Dortmund, im Gegensatz zu Helmut Philipps, der vor Ort war, nur von den Rockpalast-Aufzeichnungen. Von da kommt das Gespräch auf die Frage, wer im Film “Bob Marley: One Love” eigentlich in den Konzertszenen singt und wie sich Hauptdarsteller Kingsley Ben-Adir mithilfe von gleich neun Vocal-Coaches Bob Marleys Dialekt, Sprachduktus und die Kreolsprache Patwa auf beeindruckende Weise aneignet.
Welche teils absurden Schlagzeilen Schmidt zur Bob-Marley-Berichterstattung aus den 70er Jahren in seiner Sammlung vorzuweisen hat und wieso sich beide einig sind, dass das Biopic nicht nur „großes Kino“, sondern auch „großes Handwerk“ ist, hört ihr in der aktuellen Folge.
Diese und alle Folgen aus den vergangenen Staffeln gibt es hier zum Nachhören.